Moin auch
Es gab hier eine Diskussion über die Notwendigkeit, stärkere Ventilfedern einzbauen. Das Thema scheint für einige Teilnehmer interessant zu sein und deswegen mache jetzt mal einen neuen Beitrag speziell dazu auf.
Die Aufgabe der Ventilfedern ist es, das Ventil am Abheben vom Nocken zu hindern. Ihre Aufgabe wird wichtig, sobald das Ventil kurz hinter der Mitte des Nockenanstiegs wieder langsamer wird. Schon da wird das Ventil durch die Federkraft leicht gebremst. Die größte Federkraft wird im Bereich des maximalen Nockenhubs und kurz dahinter benötigt. Hier findet der Übergang vom Öffnen zun Schließen statt. Später wird das Nockenprofil flacher und der Nocken übernimmt wieder das Abbremsen des Ventils gegen die Federkraft.
Weil die Beschleunigungen mit der Drehzahl zunehmen, muß die Feder so stark ausgelegt sein, daß sie bei Höchstdrehzahl das Ventil gerade noch halten kann. Andererseits führt eine zu starke Feder zu unnötigem Reibungsverlusten und erhöhtem Verschleiß.
Diesen theoretischen Teil kann man natürlich noch erheblich ergänzen. Ich belasse es jetzt erstmal dabei.
Konkret zur Zett Baureihe:
Ich habe die Ventilerhebungs- und Beschleunigungskurven verschiedener Nockenprofile auf Diagrammen. Daraus ergibt sich, daß z.B. eine 260° Yoshi Nocke mit 9,2 mm Hub mit dem (intakten) Ventiltrieb der Z1000 ihre Flattergrenze bei 10.200 erreicht. Der Ventiltrieb der 1100er UT reicht mit diesem Profil sogar bis ca. 11.000.
Die im Tuningbericht erwähnte 252° Megacycle Nocke entspricht weitgehend der serienmäßigen 1100er B2 Nocke und ist noch unproblematischer als die Yoshimura.
Die in Roberts Motor verbaute Webcam brauchte dann aber verstärkte Federn.
In der Regel ist es glücklicherweise so, daß die Anbieter von Tuningnocken Empfehlungen zur Ventilfeder geben, an die man sich auf jeden Fall halten sollte. Nicht jeder hat die Möglichkeit, eine Nocke genau durchzurechnen und man bleibt so auf der sicheren Seite.
Die ganze Thematik ist natürlich wesentlich komplizierter, als sie sich hier mit ein paar Sätzen beschreiben läßt.
Ich hoffe aber, ein bißchen geholfen zu haben und freue mich auf konstruktive Ergänzungen. Ich lern ja auch nie aus
Gruß
Ulf