gpz1100ut hat geschrieben:
Hallo zusammen,
ich beschäftige mich gerade mit der Überholung eines UT Zylinderkopfes. Aus dem PKW und Nutzfahrzeugbereich ist mir bekannt, das ausgenudelte bzw. nicht Bleifreitaugliche Ventilsitze, mit neuen Ventilsitzringen repariert werden.
Wie sieht das ganze bei einem Motorrad Zylinderkopf aus? können dort auch neue Ventilsitzringe verbaut werden? und hat das hier vielleicht schon mal jemand gemacht / machen lassen??
Bin für jeden Tipp dankbar.
Hallo Jens,
das Wesentliche ist schon gesagt: Man kann sehr wohl die Sitze ersetzen und Trag- und Korrekturwinkel anarbeiten. Im Regelfall ist das aber nicht unbedingt nötig. Auch bei nachgearbeiteten Sitzen sollte noch Einstellmöglichkeit gegeben sein. Will man die Serienventile behalten, ist irgendwann das Schaftkürzen angesagt, auch kann man den Tassenstößel innen nacharbeiten - ist nur aufwändig. Sollte eines Tages kein dünnes shim mehr passen, helfen Manley-Ventile. Bei denen kannst Du die Schaftlänge selber bestimmen, musst aber die Keilnut auch selbst einarbeiten. Das sollte recht präzise durchgeführt werden, um die Ventilfederkraft nicht unnötig ansteigen zu lassen, oder gar die Windungen auf Stoß zu bringen - mit der Seriennocke bestehen praktisch keine Bedenken, Nocken mit größerem Hub sollten aber einzeln im ausgebauten Zustand überprüft werden (z.B: Andrews Drag-Nocken)
Kraftstoffseitig sind die Sitze bedenkenlos mit unverbleitem Kraftstoff zu fahren, in Skandinavien werden sie sogar mit Äthanol (85%) fertig. Von der Seite betrachtet, ist Sitzwechsel unnötig und teuer.