@ Gisbert:
sehr guter Beitrag!
Aber bei ein paar Sachen muß ich ein Veto einlegen:
Gisbert hat geschrieben:
1. ...den Motor um einige Umdrehungen durchdrehen, so das die Lose von sämtlichen Teilen der Kette gleichmäßig aufgenommen wird.
Das ist schon mal Kappes, denn der Motor hatte sich ja von selbst in die momentane Position gebracht , wurde also mehrmals gedreht. Außerdem bestimmt die Längung der Kette das Spiel, welches wiederum nur zwischen 2 Zahnrädern vorliegt, also niemals "die Lose sämtlicher Teile" wiedergibt.
Gisbert hat geschrieben:
2. Die Einstellung oberer Totpunt der Zylinder ist wichtig, da dann tatsächlich die Kette im Bereich des Kettenspanners durchhängt und vorne stramm ist.
Kappes: die Kette ist
immer stramm, -und zwar von KW über ANW bis zu ENW,
wenn die Kw daran zieht . Zwischen KW und ENW ist das gesamte Kettenspiel zu finden , deshalb ist genau hier der Spanner angebracht.
3. Bei Aktivierung des Spanners passiert Folgendes:
Die Kette wird zwischen KW und ENW gespannt, bis kein Spiel mehr da ist. Als nächstes dreht sich die KW (nicht die ENW, da sie von den Nocken fixiert wird) im Uhrzeigersinn , wodurch das Spiel zwischen KW und ANW beseitigt wird.
4. Bleibt jetzt noch der Bereich zwischen ENW und ANW:
Die KW wird im Uhrzeigersinn gedreht (edit: ebenso die ANW, während die ENW entgegen dreht), bis auch dieses Spiel ausgeglichen ist. Daraus folgt: Je länger die Kette, desto größer die Drehung der Wellen.
5. Durch diese Bewegungen ändern sich die Steuerzeiten direkt proportional zur Längung der Kette. Und glaub mir: Diesen negativen Effekt sollte man nicht unterschätzen, wie ich kürzlich schmerzlich feststellen mußte (veränderte Steuerzeiten auf Grund von beschissenem Ventilspiel. Wie beide Veränderungen sich quantitativ unterscheiden, entzieht sich leider meiner Kenntnis.)
6. Summasummarum: Ein mechanischer Kettenspanner (im Sinne von: von Hand einstellbar) ist Scheisse, da er nicht auf verschiedene Längungszustände der Kette reagiert, (die, wie oben erwähnt, nur zwischen 2 Zahnrädern, genauer: zwischen KW und ENW vorliegen) im Gegensatz zu einem "automatischen" , mit Federn und schiefen Ebenen, der, entgegen Deiner Behauptung, sehr wohl in beide Richtungen beweglich ist und somit auf verschiedene Kettenzustände reagiert.
Allerdings muß bei letzterem darauf geachtet werden, daß die Längung der Kette nicht die Spannfähigkeit des (Serien)spanners überschreitet.