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 Betreff des Beitrags: Arbeiten an Bremsen - was zum Nachdenken
BeitragVerfasst: 26.09.2007, 17:39 
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SuperPowerPoster
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Registriert: 15.10.2004, 18:26
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Hi, ich will hier mal was zum Besten geben, was mich dazu bringt nie mehr !!!! Arbeiten an fremden Bremsanlagen auszuführen.
Im Winter hat mich ein guter Freund angesprochen und gebeten nach 15 Jahren seine Maschine wieder zum Laufen zu bringen und TÜV fertig zu machen. Insbesondere die Bremsanlage, da die nicht mehr funtioniere.
Bestandsaufnahme:
Bremsschläuche rissig, Bremssättel fest.

Offensichtlich waren die Dichtungsringe an den Berrmskolben mürbe und undicht geworden. Die Bremsflüssigkeit war auskristalisiert und die Bremskolben verklebt und total korrodiert.
Es wurden also neue Stahlflexleitungen, neue Bremsflüssigkeit, neue Bremskolben und Dichtsätze verbaut. Der Hautpbremszylinder (Hebeleinheit) wurden gesäubert und alles gängig gemacht. Funtionierte und kam auch anstandlos über den TÜV.
Undichtigkeiten am Hautpbremszylinder waren nicht feststellbar und der Druck baute sich gut auf und auch wieder ab. Die Bremse funktionierte also einwandfrei. Ich wies meinen Kumpel aber trotzdem darauf hin, dass die Hautbremsarmatur nun noch das eigentliche schwächste, weil älteste nicht revidierte Teil sei. Wenn eine Undichtigkeit auftritt, müsse er die ersetzen.
Was mir dann aber nach einigen Wochen meine Frau erzählte, was des Kumpels meiner Frau beim Frühstücksklatsch verraten hat, hat mir wiederrum den Atem verschlagen.
Also : der Kumpel ist mehrmals ohne Probleme gefahren. Dann aber gabs beim Bremsen Probleme und zwar derart, dass sich nach dem Bremsen die Bremsen nicht mehr lösten . Die Bremsscheiben schon warm wurden und später sogar gar nicht mehr das Teil geschoben werden konnte.
Ja was mach der Kumpel. Holt einen 10er Schlüssel, öffnet den Entlüfternippel am Bremssattel -- die Bremsflüssigkeit schießt in hohen Bogen raus. Und --- alles funktioniert wieder -- bis zum nächsten Mal. Also dieselbe Prozedur.
Habe mit dem Kerl telefoniert und -- stimmt alles. Er sagt ist kein Problem. Wenn das Ding klemmt, hält er , öffnet den Nippel und fährt weiter.
Ich hab ihm erst mal telefonisch die Leviten gelesen und ihm die Weiterfahrt -- sofern ich das kann -- untersagt. Hab ihm erläutert, dass er wohl nicht ganz klar bei Sinnen ist und in Lebensgefahr schwebt. Und sich gefälligtst beim Händler eine neuen Bremshebelarmatur einbauen lassen soll. Denn nur die kann es meines Erachtens sein.
Beim Ziehen des Hebels wird ja der Druck aufgebaut. Beim Loslassen muss sich der Druck ja wieder entlasten und die Bremsflüssigkeit wieder über den Kolben in der Bremshebbelarmatur in den Flüssigkeitsbehälter zurücklaufen können. Hier scheint der Rücklauf verstopft zu sein, so dass sich der Druck nur aufbauen, aber nicht entlasten kann.

Höchste Lebensgefahr.

Also ich habe darauf gelernt und mache nie wieder etwas an Bremsanlage anderer Motorräder. Nicht mehr für Gute Worte und Bitten, und für Geld schon gar nicht (was ich noch nie dafür genommen habe). Denn die Dummheit Anderer kann ich nicht beherrschen. Jetzt gibts Tipps nur noch Verbal dazu. Und dann können sich die Jungs ihr Grab selbst schaufeln.
Für solche Arbeiten gibt es Händler, auch wenn die wohl nicht besser arbeiten als ich.
Meine Bitte an ALLE, die sich nicht mit Bremsen auskennen --- Hände weg und nur zum Händler eures Vertrauens (oder Kumpels-der es dann doch macht).
Jetzt bin ich mal auf Eure Kommentare gespannt.
Gruß
Gisbert

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BeitragVerfasst: 26.09.2007, 23:23 
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RundUmDieUhrPoster
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Beiträge: 323
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Hallo Gisbert,

guter Beitrag. Kann dir zu 100% recht geben. An den Bremsen hat nur jemand was verloren der sich drauf versteht und es gelernt hat. Basteln gut und schön, aber nicht dann wen man mit seinem Leben und dem Leben anderer spielt. Da hört der Spaß echt auf. Lasse meine Bremsen seit jahren von einem Freund machen, der KFZ Mechaniker ist, der schaut sich jedesmal die ganze Anlage genau an, nicht nur Beläge raus, rein und gut.

Viele Grüße
Michael

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Gruß
Michael

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BeitragVerfasst: 27.09.2007, 00:32 
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Deshalb laß ich schon seit Jahrzehnte keinen anderen Menschen an meine Bremsanlagen !!! Ich vertraue da nur mir selbst, sonst Keinem !! :wink:


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BeitragVerfasst: 27.09.2007, 05:52 
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MittagspausenTipper
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Beiträge: 76
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ja, das gibt zu denken. auch ich habe schon bei mehreren freunden die bremsanlage gemacht, aber zum glück hören die ja auf mich und wenn etwas getauscht werden muss, dann ist es auch so ohne wenn und aber.
du solltest deinem freund einmal den bremskreislauf erklären, vielleicht versteht er dann was er da angestellt hat. er gefährdet nicht nur seine sicherheit sondern auch der anderen strassenteilnehmer.

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wer bremst verliert


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BeitragVerfasst: 27.09.2007, 09:55 
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SuperPowerPoster
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Registriert: 15.10.2004, 18:26
Beiträge: 7663
Wohnort: Bergkamen
Hi Nightrider, genau das hab ich gemacht.
Gruß
Gisbert

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.09.2007, 10:05 
Hi Gissi.
Mensch,was für ein Ärger.Hauptsache das nichts passiert ist.
Ich hatte soetwas nicht nur einmal.
Das Problem war aber nicht der Hauptbremszylinder,sondern die Bremszange (Nehmer)
Hier insbesondere das Bremsanker.
Wenn ein Bremssattelanker auch nur geringfügig verzogen ist,z.B.nachdem sich das Bike auf die Seite gelegt hat,sitzt der Bremssattel etwas schief.
Es kann vorkommen,dass der Bremskolben im Sattel zu schräg mit dem Bremsbelag an der Scheibe anliegt.Dadurch kann er verkanten,die Scheibe wird heiß und die Bremsflüssigkeit kommt zum sieden.
Gruss ****


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 05.10.2007, 19:04 
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JahrhundertPoster
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Beiträge: 2149
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Mal ein paar Bildchen zum Thema:

War froh, dass ich das richtige (fein)-Werkzeug hatte den Schmotz abzumachen :!:


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_________________
Grüsse vom HeinZosaurier!
früher aus dem Wilden Westen der Republik (jetzt aus dem coolen Hamburg) !


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BeitragVerfasst: 05.10.2007, 19:49 
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JahrhundertPoster
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Beiträge: 1342
Wohnort: Berlin
Ja, Gisbert,
das beschriebene Phänomen - ncht gewährleisteter Rückfluss über die Ausgleichsbohrung - ist ganz offenbar zu Wenigen bekannt. Dafür kommen mehrere Ursachen in Frage. Klemmen des HZ-Kolbens, verkehrter Hebel, aber auch, was am wenigsten bedacht wird, das Zersetzen der Primärmanschette im HZ. Ein Winzling genügt, um die Ausgleichsbohrung zuzusetzen - und dann ist's Essig. Leider ist selbst in Werkstätten für den zuletzt genannten Grund wenig Verständnisbereitschaft vorhanden. Dabei gibt es für unsere Moppeds noch relativ preisgünstig Rep.-Sätze. Ein Laie sollte jeden Eingriff in die Bremsanlage unterlassen. Ich habe mehrere Jahre bei ATE gearbeitet und könnte da über böse Dinger berichten. Bild Bild Bild

_________________
...und eine Stimme sagte mir: Gib Stoff, Alter, es könnte noch viel schlimmer kommen!!
Und ich gab Stoff und es kam schlimmer. Bild
http://www.m-j-s-motorbox.de/index.html

Gruß Günter


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BeitragVerfasst: 07.10.2007, 18:04 
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Registriert: 14.08.2005, 14:58
Beiträge: 994
Wohnort: Bietigheim-Bissingen
Hallo Gisbert,

ich habe auch schon solche "Freunde" gehabt die in völliger
Unkenntnis und Selbstüberschätzung solchen Mist gebaut
haben.
Seit mir klar wurde das ich als "Gelernter" die volle Verantwortung
für solche Gefälligkeitshilfen übernehmen muß habe ich das ganz
schnell bleiben lassen.
Hätte ich zB Bäcker oder Maurer gelernt könnte man mir nichts
anhaben aber als KfZler glaubt kein Richter der Welt daß ich nicht
wissen konnte was alles durch meine nicht korrekte Reparatur
passieren kann und macht mich dann mittverantwortlich.

_________________
Der "Wilde Süden" lebt!
http://www.wilder-zueden.de


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