damits bei anderen Themen nicht langweilig wird, hab ich mir mal erlaubt einen neues Forum aufzumachen.
Sozusagen als Tagesgeschenk!
und hier nun gleich noch nen Link, imma mal wieder nett zu lesen, wozu man Skippis schlachtet:
Leder, Leder. Und noch mal: Leder!
Jacken, Hosen aus abriebfestem Stoff. Wasserdicht, atmungsaktiv, mit Protektoren. Na toll. Aber immer noch nichts gegen Leder
von Jörg Lohse
Das schönste am Motorradfahren ist doch das Naßwerden!" Ich zucke, tief in kuscheliges Gore-Tex eingemummelt, zusammen. Der Hohn meines Kollegen geht weiter: "Hast Du auch den Schirm eingesteckt? Falls noch ein paar Bindfäden runterkommen, wenn Du absteigst..." Ich fliehe ins Treppenhaus, höre durch die zufallende Tür noch ein "Zuckerpüppchen" und stehe ziemlich unzufrieden vor einem verdammt eindrucksvollen Motorrad. Beim Aufsitzen habe ich das Gefühl, daß mich die zwei mächtigen Zylinder der Yamaha MT-01 nur sehr unwillig aufs Motorrad lassen. Ob das wohl auch an diesem watteweichen, plüschigen Textilanzug liegt?
Auf dem Heimweg stoppe ich an der Motorradmeile, es reiht sich Shop an Shop, in jedem ist alles an Motorradutensilien zu finden. Auffällig ist: Hing vor einem guten Jahrzehnt in den Läden noch die Lederkombination ganz groß, ganz vorn im Fenster, so ist jetzt dieser Platz den alles könnenden Textilanzügen zugeteilt.
Winddicht, wasserdicht, atmungsaktiv, hochreißfestes Außengewebe, CE-genormte Protektoren an allen erdenklichen Stellen: Mit diesen Vorteilen werden die Jacken und Hosen aus Kunstfasern beworben. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt an manchen Textilanzügen ein interessantes Detail. Denn an manch hochpreisigem Ornat findet sich vornehmlich im Sturzbereich einiger Lederbesatz. Aus gutem Grund: Weil Leder eben beim Sturz immer noch die besten Reserven zu bieten hat. Wir haben mal die Probe aufs Exempel gemacht und den Abrieb verschiedener Fahranzüge aus Leder und Textil auf Asphalt überprüft. Das Fazit der Aktion: Bereits ein simpler Kombi aus 1,2 Millimeter starkem Rindleder, Kostenpunkt rund 250 Euro, erzielt bessere Abriebwerte als ein High-Tech-Textilgewebe, das in fest verschweißter Laminatstruktur aufgebaut ist und drei mal so viel kostet. Und erst recht ist keine Kunstfaser der einteiligen Kombination aus Känguruhleder gewachsen - dieses Leder ist noch besser als das vom Rind.
Ein weiterer Vorteil wiegt beinahe noch schwerer: Eine Lederkombi sitzt in der Regel wie die zweite Haut. Dementsprechend sicher bleiben auch die Protektoren im Rücken und an den Gelenken an Ort und Stelle. Bei luftig geschnittenen Textilkombis können sich die Sturzpolster schnell verdrehen. Dann steigern sie im schlimmsten Fall sogar noch das Verletzungsrisiko.
Auch wenn das Angebot der ledernen Fahreranzüge inzwischen sehr überschaubar geworden ist, lassen sich bei einem Streifzug durch die Läden einige, pfiffig gemachte und gut gestylte Exemplare finden. Vorab sollte man sich aber über die eigenen Bedürfnisse im klaren sein. Einteilige Lederkombis machen eigentlich nur im Rennsport Sinn. Für den Alltag sind Zweiteiler bei weiten praktischer. Einen kritischen Blick sollte man allerdings auf die Verbindung von Jacke und Hose werfen. Empfehlenswert sind rundumlaufende, fest vernähte Reißverschlüsse. Bei kurzen, nur am Rücken eingenähten Reißverschlüssen oder gar fehlenden Verbindungsmöglichkeiten kann sich beim Sturz die Jacke hochschieben: Nicht empfehlenswert!
In den meisten Fällen sind Lederkombis bereits mit CE-geprüften Protektoren ausgestattet. Diese sollten eng, aber immer noch bequem anliegen. Bei der Anprobe empfiehlt es sich, ausgiebig in die Hocke zu gehen oder am besten das eigene Motorrad vorm Laden stehen zu haben. Der komfortable Sitz läßt sich übrigens durch spezielle Funktionswäsche oder Unteranzüge aus Seide deutlich steigern.
http://www.welt.de/data/2005/04/23/708399.html