Hallo,
hier ein kleiner "Erlebnisbericht" mit meiner "neuen" Kawa:
(ich hoffe mein Beitrag ist hier an der richtigen Stelle!)
Kürzlich bekam ich eine Kawasaki Z 1000 ST, Baujahr 1980, fast geschenkt (siehe Thread Biker stellen sich vor). Ich fahre seit 3,5 Jahren eine Kawa ZL 600, mein Freund (kurz G genannt), eine Dragstar (XVS 650 von Yamaha).
Da die "Neue" einige Zeit bei einem Bekannten gestanden hatte, und weder ich noch G Zeit haben, zu schrauben, habe ich sie in eine kleine Bike-Werkstatt im Ort gebracht, zum Einstellen, Öle + Bremsflüssigkeit wechseln, Zylinderkopfdeckeldichtung erneuern, mal nach dem Rechten sehen, und über den TÜV bringen.
Alles hat auch wunderbar geklappt, dank einem Ersatz-Tachoantrieb (danke nochmal an Andi!!!), da die Zähne des alten teilweise fast rund waren.
Nachdem ich die Z 1000 ST abgholt hatte, war ich leider etwas zu ehrgeizig (manche mögen dumm dazu sagen
) und wollte sie rückwärts in unsere Garage schieben (leicht ansteigende Einfahrt). Es passierte, was passieren musste: die "Große" kippte leicht, ich konnte sie nicht mehr halten, und dank meiner Nachbarn bekam ich sie auch wieder auf die Beine (nur 1 Rückspiegel musste dran glauben, und aus dem Tank lief etwas Benzin aus).
Möglicherweise war das ja schon der Anfang allen Übels, denn:
G ist nun seit ca. 8 Stunden mit der Kawa unterwegs, auf dem Weg von Münster nach Freiburg. Was ist passiert?
Die Maschine fuhr zuerst nur mit Aussetzern. Obwohl ein paar Liter Benzin im Tank waren, stand G nach 39km auf der Autobahn und kam nicht weiter (Tank leer). Ich mich in's Auto gesetzt, und Benzin gebracht. Die Z 1000 sprang auch brav wieder an, G fuhr erst mal wieder mit mir zurück nach Hause. Da das Motorrad auf dem Rückweg einwandfrei lief, beschloss G, es doch zu wagen, damit nach Freiburg zu fahren (das war gegen 14 Uhr).
Als ich 1,5 Stunden nix von ihm hörte, war ich schon froh und dachte, Gottseidank, alles in Butter! Doch weit gefehlt:
Der näxte Anruf kam: G stand wieder auf der Autobahn, diesmal etwas weiter weg (Sauerland), und hatte kein Benzin mehr im Tank. Er ist doch glatt mit einer Tankfüllung stramme 136 km weit gekommen!!!
Da er nur ca. 1 km vor einer Raststätte war, beschloss er, bis dahin zu schieben. Ich habe mich wieder in's Auto gesetzt und bin zu ihm gefahren. Er war gerade auf einer Autobahnbrücke, jede Fahrtrichtung 3spurig, ohne Seitenstreifen, und hat die Kawa stückchenweise Richtung Raststätte geschoben. Ich ihm geholfen, so gut es ging, das letzte Stück mit dem Auto gezogen. (17,3 Liter gingen in den Tank, und das nach 136 km!!!).
G stellte dann noch fest, dass 2 Schrauben am Zylinderkopf (außen neben den Zündkerzen) lose waren; eine guckte ziemlich weit aus den Rippen heraus. Dank des netten Tankwartes (selber Motorradfahrer) konnten wir die Schrauben fest ziehen.
Beim letzten Anruf (gegen 20 Uhr) war G gerade in Frankfurt und erzählte, dass die Kawa bis zu einer Geschwindigkeit von 120 kmh relativ gut läuft, beim Beschleunigen dann erst mal ein "Loch" hat, und dann aber doch auf Touren kommt.
Allerdings hat sie nach dem Überholen eines LKW beim Setzen des Blinkers plötzlich keine Leistung mehr gehabt, so als wenn die Elektrik komplett ausgefallen wäre, und lief seitdem nur noch auf 3 Töpfen...
Tja, was soll ich sagen:
sooo viel Ärger hatte ich in den letzten 3,5 Jahren nicht mit meiner kleinen Eliminator, und G noch nie mit seiner Dragstar.
Wir werden auf jeden Fall mal die Vergaserdüsen zu reinigen versuchen (hatte ich eigentlich dem Werkstattmensch gesagt, dass er da mal nachgucken soll), und dann weiter probieren.
Ich bin mal gespannt, ob G es bis Freiburg schafft.....
Neuester Anruf soeben (21 Uhr 30): Die Kawa läuft immer noch nur auf 3 (oder 2?) Pötten, kommt kaum noch über 100 kmh, "frißt" nach 60km 10 Liter Benzin...
Ich schätze mal, da können bald nur noch die "gelben Engel" weiterhelfen, jedenfalls für's Erste.