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 Betreff des Beitrags: Re: Schraubenbezeichnungen?
BeitragVerfasst: 27.03.2016, 13:57 
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DesÖfterenMalWasTipper

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Hallo! Bei Edelstahlschrauben ist wirklich Vorsicht geboten. Ab Gewindegröße M5 müssen DIN-Schrauben mit der Festigkeitsklasse gekennzeichnet sein. Die Bezeichnung der Edelstahlschrauben ist völlig anders als bei Stahlschrauben. Von Bastlern werden häufig handelsübliche Schrauben A2-70 verwendet. "70"steht hier für 700N/mm² Zugfestigkeit. Also viel weniger als die 800N/mm² einer 8.8-Schraube. Schwieriger zu bekommen und teurer sind Edelstahlschrauben mit Kennzeichnung "100" für 1.000N/mm². Zum Vergleich: Eine Stahlschraube 12.9 hat eine Zugfestigkeit von 1.200N/mm². Dazu kommt, dass bei Stahlschrauben die Dehngrenze ziemlich genau bestimmt werden kann. Bei Edelstahl ist die Dehngrenze jedoch großen Schwankungen unterworfen und wird deshalb erst gar nicht angegeben. Also: Wo zuverlässig eine hohe Festigkeit gefragt ist, sollten 8.8 oder 12.9-Schrauben nicht durch Edelstahl ersetzt werden.
Grüße
Knut Schmidt


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 Betreff des Beitrags: Re: Schraubenbezeichnungen?
BeitragVerfasst: 27.03.2016, 19:47 
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Knut Schmidt hat geschrieben:
Hallo! Bei Edelstahlschrauben ist wirklich Vorsicht geboten. Ab Gewindegröße M5 müssen DIN-Schrauben mit der Festigkeitsklasse gekennzeichnet sein. Die Bezeichnung der Edelstahlschrauben ist völlig anders als bei Stahlschrauben. Von Bastlern werden häufig handelsübliche Schrauben A2-70 verwendet. "70"steht hier für 700N/mm² Zugfestigkeit. Also viel weniger als die 800N/mm² einer 8.8-Schraube. Schwieriger zu bekommen und teurer sind Edelstahlschrauben mit Kennzeichnung "100" für 1.000N/mm². Zum Vergleich: Eine Stahlschraube 12.9 hat eine Zugfestigkeit von 1.200N/mm². Dazu kommt, dass bei Stahlschrauben die Dehngrenze ziemlich genau bestimmt werden kann. Bei Edelstahl ist die Dehngrenze jedoch großen Schwankungen unterworfen und wird deshalb erst gar nicht angegeben. Also: Wo zuverlässig eine hohe Festigkeit gefragt ist, sollten 8.8 oder 12.9-Schrauben nicht durch Edelstahl ersetzt werden.
Grüße
Knut Schmidt

Und 10.9 Schrauben gibt es gar nicht mehr?
Auf 12.9 würde ich verzichten, weil es die, wie ich es selber nicht glauben wollte, nur brüniert gibt.
Sieht scheixxe aus und rostet schnell.

_________________
Grüße
Jörg



Manche Menschen sind der lebende Beweis dafür, dass Gehirnversagen nicht zwangsläufig zum Tod führt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Schraubenbezeichnungen?
BeitragVerfasst: 27.03.2016, 20:17 
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Beiträge: 471
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12.9 werden im Fahrzeugbau so gut wie gar nicht verwendet. Eben weil sie nicht oder nur sehr schwer versiegelt werden können. 10.9 sind üblich und die gibt es auch verzinkt. Ansonsten sind die Ausführungen von Knut schon korrekt.
Gewöhnliche Edelstahlschrauben sind spröde und neigen zum Brechen unter Last, deshalb sind sie an sicherheitsrelevanten Teilen nicht zulässig.

_________________
Gruß
Moos

Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wenn der Gastgeber nicht ganz klar ist, wird man rausgeschmissen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schraubenbezeichnungen?
BeitragVerfasst: 27.03.2016, 22:13 
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Beiträge: 5185
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Moos hat geschrieben:
12.9 werden im Fahrzeugbau so gut wie gar nicht verwendet. Eben weil sie nicht oder nur sehr schwer versiegelt werden können. 10.9 sind üblich und die gibt es auch verzinkt. Ansonsten sind die Ausführungen von Knut schon korrekt.
Gewöhnliche Edelstahlschrauben sind spröde und neigen zum Brechen unter Last, deshalb sind sie an sicherheitsrelevanten Teilen nicht zulässig.

So kenne ich es auch und ich arbeite seit 33 Jahren im Fahrzeugbau. ;)

_________________
Grüße
Jörg



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 Betreff des Beitrags: Re: Schraubenbezeichnungen?
BeitragVerfasst: 29.03.2016, 13:21 
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Registriert: 26.05.2014, 22:14
Beiträge: 444
Heute hab ich mit Kawa telefoniert. Bei der Gelegenheit hab ich auch das Schraubenthema angesprochen. Der nette Mensh hat mir dann gesagt, dass es KEINE Liste gibt, die die Nummern umschlüsselt. Weil: Wenn in der Werkstatt ne Schraube getauscht wird, wird die nach der Nummer bestellt oder ausgefasst, da muss man das nicht wissen:-)

Er hat aber auch gemeint, dass die "4" wohl kaum ner 4.6er entsprechen könne, auch weil ich ihm gesagt habe, das ich diese an meinem beiden Kisten am Federbein unten drin habe. Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto wirrer wird's...

Gruss

Obelix


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 Betreff des Beitrags: Re: Schraubenbezeichnungen?
BeitragVerfasst: 29.03.2016, 14:53 
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RundUmDieUhrPoster
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Registriert: 15.02.2007, 09:30
Beiträge: 338
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Ist mir klar, dass ich durch diesen Kommentar hier wohl gesteinigt werde, aber ich frage mich, ob die ganze Diskussion über Festigkeitsklassen wirklich zielführend ist?

Wenn ich so sehe wie in 99% der Werkstätten rum gemacht wird, dann sind die wenigstens Leute dort entweder in der Lage oder Willens sich mit solchen Themen zu beschäftigen.
Ergo werden halt die Schrauben rein gebaut, von denen man annimmt, dass es gut ist, oder die gerade rum liegen. Auch bei Kawasaki Händlern!
Ich habe in den 30 Jahren in denn ich Moped fahre schon ne Menge alter Mopeds in den Finger gehabt. Was ich da an Murks durch Vorbesitzer und auch Werkstätten erlebt habe, darüber könnte man ein Buch schreiben, und dass geht wohl allen Leuten so, die an Mopeds schrauben. Selbst im Bereich Bremsen sind mir Dinger untergekommen, dass sich mir die Haare zu berge standen, wie da manche rum fahren.

Mir persönlich ist aber kein einziger Fall bekannt wo eine Schraube den Belastungen nicht stand gehalten hätte und gebrochen oder gerissen ist. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht solche Fälle gegeben hat. Aber ich habe schon ne Menge Teile weg geworfen, weil die Original Schrauben so festgerostet, vergammelt oder rund gedreht waren, dass eigentlich nur rohe Gewalt oder neu geholfen haben, da wäre ich um die eine oder andere Edelstahlschraube oder wenigstens ein Klecks Fett dankbar gewesen.

Daher ersetze ich auch fast alle Schrauben durch Edelstahl (Bremsen lass ich außen vor). Damit bin ich bisher immer gut gefahren und werde auch weiter so fahren.

Yahova, yehova :devil:

_________________
Gruß Werner
Der schlimmste Feind des Motorrads ist der Vorbesitzer.


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