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 Betreff des Beitrags: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 16:24 
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Da ich kein Bolzenausdrehgerät hatte und ich mir ein solches Teil für 35 – 70 Euro für den einmaligen Ausbau der Zylinderstehbolzen nicht anschaffen wollte, habe ich die „Kontermethode“ angewandt. Bei dieser Verfahrensweise werden zwei Muttern gegeneinander angezogen (gegenseitig gekontert / verspannt). Dann kann damit der auszudrehende Bolzen herausgedreht werden.

Ich demonstriere hier auf den Bildern, wie ich es gemacht habe. Es gibt auch andere Lösungen !

Benötigt werden:
2 Zylinderkopfmuttern oder zwei Muttern M 10 x 1,25
1 / 2 Ringschlüssel Schlüsselweite 14
1 Maulschlüssel Schlüsselweite 14
1 spitzer Gegenstand / Messer
1 Bunsenbrenner / Lötlampe
1 Feuerzeug

Vorab sei gesagt, dass das Einsprühen der Gewinde mit WD 40 oder Rostlöser keinen Vorteil bringt. Die Bolzen sind so fest korrodiert bzw. eingeklebt , dass ein einfacheres Herausdrehen von mir nach Verwendung von WD 40 nicht festgestellt werden konnte.
Werden zwei Zylinderkopfmuttern genommen, ist bei einer der „Hut“ abzuflexen. Und zwar soweit, dass das Gewinde auch aufgedreht werden kann. Achtung, nicht nur die Kappe. Direkt unter der Hutkappe ist Innen noch etwas über das Sackgewinde stehendes Vollmaterial, dieses muss noch mit weggenommen werden, sonst werden die Gewinde auf den Stehbolzen beschädigt.

Verfahren
Zuerst einmal den Dreck um die Bolzen aus dem Loch im Gehäuse herauskratzen. Dann den Ringsschlüssel , mit dem der Stehbolzen herausgedreht werden soll über den Stehbolzen stülpen. Danach die zwei Muttern auf das Gewinde aufdrehen, dann gegeneinander verspannen.
Mit einer Lötlampe habe ich dann das Motorgehäuse rundherum erwärmt. Wirklich gut erwärmen. Am Anfang dauert das rd 10-12 Minuten an einem Stehbolzen. Nach einigen Stehbolzen ist das Gehäuse schon so warm, dass es rd. 3-5 Minuten benötigt, bis es warm genug ist.
Nach dem Erwärmen des Gehäuses mit einem Ringschlüssel den Stehbolzen entgegen der Uhrzeigerrichtung versuchen zu lösen und heraus zu drehen. Geht es nicht, mehr Wärme zuführen.
Ich habe keine Verlängerung auf den Schraubenschlüssel aufgesetzt !
Bei den äußeren Stehbolzen, die nach vorne in Fahrrichtung zeigten, war mehr Kraft / Wärme erforderlich.
Ich habe den Schlüssel mit einiger Kraft ziehen müssen, aber nicht ruckartig. Die äußeren Stehbolzen saßen recht fest, hier war es angezeigt hohe Kraft auf den Ringschlüssel zu bringen und dann am Anfang noch einmal ruckartig zu ziehen, um das hohe Losbrechmoment zu überwinden.

Aber bitte: vorher erst einmal viel Wärme zuführen. Umso mehr Wärme umso besser, daher habe ich auch die Lötlampe genommen. Der Heißluftfön hat nicht gereicht.

Nachdem die Stehbolzen angelöst sind, können sie normal herausgeschraubt werden.
Viel Glück.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 16:26 
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 16:27 
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 16:27 
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Sorry, die Bilder sind hier in der falschen Reihenfolge sortiert !

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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 17:05 
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Warum schraubst du die äußeren 4 Stehbolzen auch raus?
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 17:18 
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anstatt die zykomutter abzuflexen hätte ich in der zeit die stehbolzen abgeflext bis auf 5 cm und mir dann einen bolzenausdreher gekauft (den benötigt man immer wieder). damit hättest du weniger verdrehung und die dinger kommen ohne vorwärmen rausgeflutscht wie butter. die neuen kann man ohne kraftaufwand eindrehen, da sie eh begrenzt einzudrehen sind durch den anschlag unten.

grez
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 18:23 
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A2 Holger hat geschrieben:
Warum schraubst du die äußeren 4 Stehbolzen auch raus?
Die werden doch von Motoröl umspült und gammeln nicht.



Stehbolzen sind "Verschleißteile", die nach Jahrzehnten sowieso immer alle ersetzt werden sollten.
Thermische Belastung; daraus resultierend Ausdehnung bis hin zum Abriss, wenns dicke kommt.

Hat mir mal ein versierter Motoreninstandsetzer gesagt. :idea: :daumen02:

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Herzliche Grüzzze von Paul


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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 17.01.2015, 18:31 
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Thermische Belastung bei gut 100°C Öltemperatur?
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 18.01.2015, 09:34 
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 18.01.2015, 11:01 
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A2 Holger hat geschrieben:
Warum schraubst du die äußeren 4 Stehbolzen auch raus?
Die werden doch von Motoröl umspült und gammeln nicht.


Ganz einfach - für mein angedachtes Projekt und Übungsarbeiten etc dazu sind sie im Weg.

Ich wollte ja auch nur demonstrieren, wie es halt auch geht. Ist nur ein Weg nach Rom.

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ZGisi
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 18.01.2015, 11:10 
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ZGisi hat geschrieben:
..........
Ich wollte ja auch nur demonstrieren, wie es halt auch geht.
......

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- Floyd -

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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 18.01.2015, 12:08 
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@Gisi
du führst punktuell Wärme zu, hast du schon mal Schwierigkeiten mit verzogenen Teilen gehabt? Wir nutzen eine Wärmplatte. Da wird das Gehäuse flächig und gleichmäßig erwärmt, anschließend werden die Bolzen im Schraubstock nah am Gehäuse eingespannt und rausgedreht. Ist eine 3 Hand Methode.

@Amir
So viel Wärme wird doch überhaupt nicht zugeführt, dass das Material ausglühen kann. Man erwärmt ja gezielt das Gehäuse und nicht den Bolzen, damit die Themperaturausdehnungskoeffizienten für einen arbeiten.

Die alten Bolzen würde ich bei Standard- bis einfachen Tuningmotoren wieder verwenden. Solange da Gewinde dran sind ist mir doch eine mögliche Dehnung Latte. Ich schraube ja auf Drehmoment und nicht auf Strich. An 8 Bolzen a' 10 mm kannst du auf Zug nen LKW anhängen.

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Gruß
Olli


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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 18.01.2015, 12:34 
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Zitat "@Gisi ,du führst punktuell Wärme zu, hast du schon mal Schwierigkeiten mit verzogenen Teilen gehabt? Wir nutzen eine Wärmplatte. Da wird das Gehäuse flächig und gleichmäßig erwärmt, anschließend werden die Bolzen im Schraubstock nah am Gehäuse eingespannt und rausgedreht. Ist eine 3 Hand Methode."

@Olli, ich mach das ja nicht jeden Tag und nur für dieses eine Projekt.
Daher kann ich dir keine Angaben zu verzogenen Teilen machen.
Aber ich führe ja nicht anhaltend punktuell die Wärme zu, sondern rings herum um den Stehbolzen. Die Position des Brenners wird ständig gewechselt.
Außerdem bin ich der Meinung, dass sich das wieder auf Null zurückzieht.
Klar ist aber auch, dass eine gleichmäßige Grunderwärmung bessser wäre, aber wie will man dann den Stehbolzen heraushalten aus der Erwärmung.........alternativ =>> dann diesen mit Kältemittel bearbeiten ? Da halte ich den Schock für das Material zu groß.
Ich glaube, das mit dem Verzug wird mal überbewertet und die gezeigte Methode ist vertretbar.
Wie du schon darstelltes, sind die Z Teile überdimensioniert und dürften das wohl verkraften.

Ich werde das aber mal später mit einen Richtlineal prüfen. Daher vielen Dank für den Hinweis auf den Verzug. In der Tat habe ich da bisher nicht weiter drüber nachgedacht.

Gisi

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ZGisi
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 Betreff des Beitrags: Re: Zylinderstehbolzen ausdrehen - Kurzdoku der "Kontermethode"
BeitragVerfasst: 18.01.2015, 12:40 
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[quote="Luedeolli:Solange da Gewinde dran sind ist mir doch eine mögliche Dehnung Latte. Ich schraube ja auf Drehmoment und nicht auf Strich. An 8 Bolzen a' 10 mm kannst du auf Zug nen LKW anhängen.[/quote]



Bullshitbingo.
Passender Kommentar von "no name" aus 2008:

Da es sich bei den Zylinderstehbolzen um Dehnschrauben handelt,sollten die Dinger sowieso nicht zigmal wiederverwendet werden.
Ich weiß das nur sehr selten die Stehbolzen erneuert werden und das sie auch nicht oft abreissen.
Man sollte sich dann aber auch nicht wundern,wenn öfter Undichtigkeiten am Zyl. Kopf und Zylinder auftreten.
Bei vielen Motorinstandsetzungen wird richtig viel Geld investiert,aber für die Stehbolzen ist dann nichts mehr übrig (kosten ca. 120.- €).
Ist bei den Motorgehäuseschrauben nichts anderes,irgendwann macht es knack :? .
Bei vielen Motoren sollen div. Dehnschrauben nur 1x benutzt werden und das hat nicht nur etwas mit den Verkaufspraktiken der Hersteller zu tun.


8) 8) 8)

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