Kawasaki-Z.de

Hallo Gemeinde,

habe folgendes Problem:
Z1100ST
Motor teilweise neu gemacht.
Am Kopf nur Ventile neu eingeschliffen. Danach den Kopf auf der Werkbank zusammengebaut und das Ventilspiel auf der Werkbank gemessen.
Ergebniß, 4 Ventile brauchten neue Shim. Alle Ventile auf 0,12 - 0,15mm eingestellt.
Das Einlaßventil Zylinder 3 hatte auf der Werkbank 0,15 mm Spiel. Jetzt wo der Motor zusammengebaut ist und ich den Motor gestern das erste mal startete klapperte er fürchterlich.
Heute den Ventildeckel abgenommen und nachgemessen. Ergebniß:
Einlaßventil Nr 3 hat 0,40 mm Spiel, Auslaßventil Nr 4 hat 0,20mm Spiel.
Die anderen sind ok.
Ich habe jetzt überalle Shims drin zwischen 2,40 und 2,55. Warum brauche ich plötzlich einen mit 2,75 oder gar 2,80 für Einlßventil 3 ???
Bin jetzt mal wirklich Ratlos. Hat jemand eine Idee was passiert ist?

Robert

Wirst einfach falsch gemessen haben oder ein Bauteil saß nicht richtig.
Oder........Ventilschaftoberfläche ist nicht ganz plan oder......... Ventil ist Krumm und da es sich dreht, verändert sich das Spiel, da die Auflageflächen nicht überall gleich plan sind.
Oder du hast die NW bei deinen Messungen in unterschiedlichen Stellungen gehabt....ein zwei mm sind da schon mal schnell gegeben im Kreis bei der Drehung der NW. Und die "Anfahrrampen" der NW stehen dann schon ganz schön anders und somit auch das Ventilspiel.

Danke Gisi, aber an dem betreffenden Ventil passte das Spiel auch vor der Demontage des Zylinderkopfes. Das ist es ja was mich etwas kirre macht. Auch weil alle Shim so in etwa die selbe Stärke haben, nur eben an dem Ventil nicht. Nach dem einschleifen (Tragbild perfekt) sollte das Spiel ja kleiner werden, wenn auch nur im Tausendstelbereich. Aber dass es plötzlich 0,4 mm größer ist, das geht mir nicht in den Kopf.

Robert

Ok, wie misst ihr? So wie im WHB von Kawasaki beschrieben oder wenn der Nocken ganz vom Ventil wegzeigt?

Robert

Einfach der Flucht des Ventilschaftes nach den Nocken nach schräg oben stellen.
DAnn hast du unten das größte Spiel . Das WHB brauchst du dazu nicht.

So messe ich auch, denn so wie es im WHB steht ist es meiner Meinung nach etwas umständlich.
Aber gut, ich werd mir das Morgen nochmal anschauen und dann entscheiden. Kopf runter oder nicht.
Danke vorerst!

Robert

Hallo

hast du nach dem ersten einstellen ... nach durchdrehen der Nockenwellen nochmal geprüft?!

wenn nicht... kann ggf auch der shim nicht ganz in der Tasse gelegen sein?!

und nun nach ein paar Umdrehungen sitz er eben doch....

WOVON - sollte wenn alle Einstellungen stimmen ein Ventil plötzlich verbogen sein...

Manne

halt uns auf dem laufenden...

Hallo, nicht nur, dass die Shims nicht richtig in der Tasse liegen könnten,
wenn man das alles auf der Werkbank schön mit Öl zusammenbaut, dann kann sich
zwischen den einzelnen Teilen ein relativ dicker Ölfilm bilden, den man auch nicht unbedingt
mit der von Hand gedrehten Nockenwelle wegkriegt. Der geht dann erst weg, wenn der Motor läuft
und vergrößert dann den Abstand. Ist zwar nur ne Theorie, halte ich aber für wahrscheinlich.
Dann bräuchte zumindest der Kopf nicht wieder runter.
Viele Grüße, Torsten

Jetzt wird es richtig irre!
Ventilspiel heute Morgen 0,40, es war ein Shim der Stärke 2,50 eingesetzt. Also neuen Shim mit 2,75 geholt, das Speil sollte ja dann nur noch 0,15 betragen. Tut es aber nicht. Spiel jetzt mit neuem Shim: 0,40mm.

Ich mach also nen dickeren Shim rein und das Spiel verändert sich nicht.

Robert

Als du das Ventilspiel auf der Werkbank geprüft hast, hattest du vorher beide Nockenwellen eingebaut?
So könntest du auch ein Ventil krumm kriegen.

Z-Gruß uli

Beim messen waren beide Wellen drin. Der Kopf so gelagert dass die Ventile frei öffnen konnten.
Was ich nicht verstehe ist dass das Spiel trotz des dickeren Shim immer noch 0,40 hat. Es MUSS doch jetzt kleiner werden da doch weniger Luft zwischen Nocken und Shim ist.

Robert

Hast du die Nockenwellen im eingebauten Zustand auch durchgedreht?
Hast du dabei beide gedreht oder die Nockenwellen einzeln durchgedreht?
Die Ventile kreuzen ihre Wege auch im ausgebauten Zustand und du mußt zwingend darauf achten, dass sie sich nicht berühren. Besser ist es die Wellen einzeln auszumessen.

Und wenn du jetzt einen größeren Shim eingebaut hast und das Spiel immer noch 0,4 ist, hat sich das Ventil bewegt und das Spiel ist eigentlich größer geworden. Oder

Das Rätsels Lösung ist ein verbogenes Ventil. Eben den Kopf runter genommen und siehe da, das Ventil ist krumm. Warum, ich weiß es nicht. Ich schraub jetzt seit >20 Jahren an Motoren, aber so etwas gab es noch nie.
Da die Kohle momentan recht knapp ist, hat jemand ein gutes Einlaßventil übrig?

Robert

ich möchte nicht unhöflich sein, aber wenn du seit 20 jahren an motoren schraubst, frage ich mich, was du mit einem "guten" einlassventil eines fremdmotors willst? da kommt doch einzig und allein ein neues ventil inclusive das fräsen des betroffenen sitzes in frage.
weiterhin würde ich zunächst mal die ursache des krummen schaftes erforschen. in aller regel gab es ja kolbenkontakt und/oder ventilsalat. möglicherweise aber auch dermaßen hohe hitze eben durch einen ausgelutschten ventilsitz oder zuviel spiel in der führung, sodass die hitze nicht abgeführt werden konnte.

ein "gutes" gebrauchtes ventil reinzudonnern halte ich persönlich für die schlechteste lösung bei knapper finanzlage

Moin,
nimm ein neues, kostet nicht die Welt und ist dann sicherlich auch nicht krumm.
Uwe G.

Ihr habt ja recht. Ein neues kostet 15 euro und wurde eben bestellt.
Das einzige was ich mir erklären kann warum das Ding krumm ist, es muss beim messen auf der Werkbank passiert sein. Der Schlag ist im Berich um 0,35mm aber scheinbar reicht es.
Führung sehr gut (sind ja auch erst 40000 gelaufen) und die anderen Ventile sind dicht.
Wohl an, man schraubt weiter.
Danke für eure Hilfe und Ratschläge.

Robert