Kawasaki-Z.de

Hallo,
meine Z900 steht nun seit fast 3 Jahren im Keller, absolut trocken und gegen Staub geschützt mit einer luftdurchlässigen Plane. Schließlich wurde das gute Teil komplett neu aufgebaut.
Obwohl die Kawa angemeldet ist, bin ich in den 3 Jahren nicht mehr gefahren.
Das sollte sich am vergangenen Wochenende ändern mit anschließendem TÜV-Termin in dieser Woche. Daraus wurde leider nichts, denn die Vorderradbremse ist blockiert.
Die Kolben beider Bremssättel haben vollen Druck, der Bremshebel hat keinerlei Spiel und fühlt sich knüppelhart an.
Mit anderen Worten: Die Vorderradbremse ist blockiert, das Motorrad läßt sich nur mit Gewalt gegen die Bremskraft bewegen.

Was ist passiert, woher kommt der Bremsdruck ? Ist mit einem Öffnen des Ausgleichbehälters der Fehler beseitigt ? Im Zusammenhang mit dem Neuaufbau wurden die Bremsleitungen und Bremsschläuche gegen neue ausgetauscht. Wo liegt der Fehler ?

Gruß
Klaus

öffne mal die Entlüfternippel an den Bremszangen.
Sollte sich danach das Rad wieder drehen hat sich
ein Druck im System aufgebaut.
Das kann vorkommen wenn die Rücklaufbohrung
im Bremszylinder verschlossen ist.
Entweder durch falsche Einstellung (kein Spiel) am
Bremshebel oder klemmen des Zylinders im Griff.
Da die Bremsleitungen neu sind gehe ich mal nicht
davon aus das die verstopft/zu sind.

Festgegammelt, Zangen abbauen, ordentlich einsprühen, saubermachen und Bremskolben dann prüfen ob se wieder reingehen, dann sollte das wieder funktionieren!

jo genau, zerlegen , habe ich auch grad gemacht !

der Kolben sah so aus , schön verharzt

LG
Chris

Ja so ne Z ist zum Fahren und nicht zum Stehen da, dann passiert das schon ma..

Nach Öffnen der Entlüfternippel an den Bremszangen läßt sich das Rad wieder drehen, allerdings sehr schwergängig, weil die Bremse immer noch nicht ganz trennt. Fürs Rangieren und Aufbocken reicht das jetzt aber allemal.

Ich werde die Bremszangen zerlegen und reinigen. Neben dem Umstand, dass ich lange nicht gefahren bin, ist der Fehler vermutlich dem Alter der Bremsflüssigkeit zuzuschreiben - und damit meiner eigenen Dusseligkeit.

Vielen Dank für Eure umgehenden Antworten, das funktioniert ja wirklich klasse hier im Forum.

Gruß
Klaus

Hallo Klaus,

wenn Du alles wieder beisammen hast kontrollier
das Spiel zwischen Bremshebel und Bremszylinder.
Sollte mindestens 1-2 mm betragen damit der
Bruckausgleich mit dem Behälter klappt.

Hallo zusammen,

habe jetzt endlich die Bremssättel zerlegt und gründlich gereinigt. Beide Bremskolben waren stark verharzt, der bewegliche (äußere) Bremsbelag auf der rechten Seite war absolut unbeweglich aufgrund von Gammel.
Die Bremskolben ließen sich ohne Werkzeug mit den Daumen wieder einsetzen, allerdings unter kräftigem Druck, befeuchtet mit neuer Bremsflüssigkeit. Der vergammelte Bremsbelag wurde gereinigt, der Sitz mit feinstem Schmirgelpapier gesäubert und gefettet.

Leider ist der Fehler nicht beseitigt. Nach dem Entlüften blockiert die Bremse nach Betätigung wie vor der Reinigung. Sie löst nicht, wenn ich den Bremshebel loslasse. Das Vorderrad läßt sich nur unter sehr hohem Kraftaufwand drehen (im Moment noch aufgebockt).

Müssen die Bremskolben sich noch leichtgängiger bewegen, müßte ich mit Naßschmirgel ran. Bei den Bremsbelägen fällt mir nichts ein, das Hochtemperaturfett von LM müßte meines Erachtens ausreichen.

Oder gibt es noch eine mögliche weitere Ursache, etwa der Bremszylinder ?

Falls ihr noch weitere Tipps habt bitte posten. Ich habe dank euer Hinweise beim Schrauben einiges gelernt, leider fehlt mir noch der Erfolg.

Gruß
Klaus

Hat der Bremshebel - wenn gelöst - zum Kolben im Handbremszylinder die von Stefan beschriebene Luft? Wenn nicht hast du hier den Fehler. Wurde der Handbremszylinder denn auch überholt?? Neuteile eingebaut.?

Manne

Es wird Dein Problem wahrscheinlich nicht beseitigen aber die Kolben
befeuchtet man nicht mit Bremsflüssigkeit sondern mit Bremszylinderpaste.
Ciao Volker

Hallo Klaus,
Das hatte ich auch mal mit der Hinterradbremse der Z1000 A1.
Die Bremskolben im Sattel lösten sich nicht weit genug wie es sein sollte und die Beläge schliffen immer an der Scheibe.
Ursache war = die Rücklaufbohrung im HBZ war verschlossen weil eine Gummimanschette vom HBZ Bremskolben aufgequollen war. (Altersbedingt)

Aber:
1)
Wenn die runden/eckigen Gleitgummis = Flüssigkeitsdichtung
in der Bremszange, wo sich der Kolben drin "bewegt", alt und hart sind, kann sich der Kolben nicht wieder zurückbewegen. Diese Gummidichtung ist wenn die neu ist = elastisch/verformbar und "zieht" den Kolben minimal zurück wenn der Druck in der Leitung nachlässt. (Bremshebel losgelassen)
Damit sind die Klötze auch locker und die Bremsscheibe ist frei.
Test: Wenn du die Leitung drucklos machst z.B die Entlüfternippel losdrehst, MUSS der Kolben sich zurückbewegen und die Bremse GANZ freigeben.
Falls nicht liegt es auch an diesen Flüssigkeitsdichtungen.

Nichtklemmende Bremsklötze vorausgesetzt.
Klemmende Bremslötze haben mit dem Bremskolben direkt nichts zu tun.

Man kann auch sagen, zwei kleine Ringe mit goßer Wirkung!!!! Für diese Ringe und die Kolben Bremskolbenpaste verwenden. Diese rosa oder blaue Paste liegt im Reparaturset immer mit dabei.
Die Durchmesser der Flüssigkeitsdichtungen müssten bei der Z900 =42mm sein.
Falls mal z1000 Sättel verbaut wurden sind die Ringe = 38mm.
Vorher aber bitte nachfragen.

2)
Die Primärmanschette im Handbremsgriffzylinder kann aufgrund der langen Standzeit und Nichtbetätigung aufgequollen sein und verschließt dann die Rücklaufbohrung die sich direkt hinter der Manschette befindet.
Wenn diese Rücklaufbohrung "dicht" ist kann der aufgebaute Leitungsdruck nur ganz langsam entweichen.
Da gibt es einen kompletten Bremskolben Rep-Satz.

Ich weiss das sowas viel Arbeit ist und eine Sauerrei mit der Bremsflüssigkeit.
Aber es muss ja fertig.

Kolben im Bremssattel auf keinen Fall mit Schmiergel bearbeiten!!!
Der muss ganz glatt sein.

Bitte um Rückmeldung wenn der Fehler lokalisiert/gefunden wurde.

Hallo Klaus

Ich weiß nun nicht,welches Bauj.Du hast,aber wäre es möglich,daß die rechte Bremse nachgerüstet wurde,und ein linker Bremsanker
verbaut wurde?Oder die Bremsanker (die Dinger,die an die Tauchrohre geschraubt sind) vertauscht wurden? In diesem Fall klemmt
die Bremse auch.

Gruß Hannes

Wenn die Bremse vorher irgendwann mal funktioniert hat und jetzt die Sättel ok sind tippe ich auf eine verstopfte Rücklaufbohrung im Handbremszylinder. DA sind 2 bohrungen, diemüssen frei sein, sonst pumpst du die Flüssigkeit zwarin die Bremsschläuche, sie können aber nicht wieder durch die 2.bohrung zurück in den Behälter. Prüf das mal.
Gisi

jöb... das wird´s sein... hatte ich auch mal.. (schreibt jetzt jeder )

aber bei einer zephyr1100 ..in fast voller fahrt bremste vorne auf einmal alles...das war wie beschrieben, die zweite bohrung: komplett zu...
saubre gemacht, entlüftet usw.: wie neu!!!

ach, warte mal...

Du hast ja neue Bremsschläuche (eventuell Stahlflex) bekommen , dann kontrollier mal die Dicke der Anflussfittiche der Bremsleitung und die Dicke der Alu-Unterlegscheiben der Hohlschraube... dann die Länge der Hohlschraube.

Es kann sein das du beim anziehen der Hohlschraube, durch den schmaleren Anschlussfittich in Kombination mit dünneren Scheiben, den Bremskolben mit der Hohlschraube berührst.

(dann kommt der nicht mehr zurück)

es war bei mir so als ich die hintere Leitung gegen Stahlflex getauscht habe... Anschlussfittich war minimal dünner und die 2 Alu Scheiben auch

Hohlschraube minimal bearbeitet und gut war !

LG
Chris

Vielen Dank für Eure Tipps, damit läßt sich ja schon eine komplette Checkliste bzw. Anleitung für das Überholen von Scheibenbremsanlagen erstellen.
Nachdem ich heute Euren Hinweisen nachgegangen bin, versuche ich eine kurze Zusammfassung:

Stefan D und Manne: Der Bremshebel hat zum Hauptbremszylinder ein Spiel von 1 - 2 mm. Der Bremszylinder wurde nicht überholt.

73gerZ1:
Der Tag der EZ in 1976 bezieht sich ja auf den Rahmen. Die Bremssättel, Bremsbeläge, Gabelrohre stammen aus der Z1, die beiden Scheibenbremsen sind 4-Loch-Scheiben der Z900. Insofern wurde die zweite Scheibe (nicht von mir) nachgerüstet. Allerdings lief das ganze jahrelang ohne Probleme, deshalb schließe ich einen Fehler beim rechten Bremsanker aus.

Chris_Z1100ST: Die Bremsschläuche sind Originalteile oder Nachbauten, außerdem lief bislang alles einwandfrei.

Steinbeckuli und ZGisi:
Wenn ich die Nippel öffne, wird die Bremse freigegeben. Die Gleitgummis (Flüssigkeitsdichtungen) dürften in Ordnung sein.
Den Hauptbremszylinder hatte ich bislang noch nicht bearbeitet, vieles spricht wohl dafür das hier der Fehler liegt. Das Entlüften der Bremsanlage ist nicht vollständig möglich, das heißt es wird zwar Druck aufgebaut, die Blasen im Schlauch verschwinden aber nicht. Im Behälter des Bremszylinders steigen außerdem kleine Bläschen auf, abwechselnd aus der einen und der anderen Bohrung. Seit heute Nachmittag ist auch noch der HBZ undicht, die Bremsflüssigkeit tropft im Bereich der Einstellschraube heraus.

Ich habe den HBZ ausgebaut. Die Beschriftung auf der Unterschrift enthält nicht "5/8", sondern nur JAPAN und TOKIKO. Das müßte also ein HBZ für eine Scheibe sein (obwohl zwei Scheiben montiert sind). Reparatursets bieten die Z-Händler an.

Wie aber auseinander nehmen ? Der Kunststoffbecher sitzt sehr fest. Und den Bremszylinder habe ich auch noch nicht herausgenommen. Eine Demontage- / Montageanleitung habe ich nirgendwo finden können.

Gruß
Klaus

Der Kunststoffecher hat seitlich zwei kleine Widerhaken, die im Gehäuse sitzen. die musst du von außen nach innen drücken, dann kannst du ihn heruasziehen. Danach den Bremskolben nach vorne herausziehen.
Neuen kolben besorgen und den HBZ mit Polierpaste vorsichtig innen polieren. Und natürlich alle Bohrungen von Verschmutzungen reinigen.
Gisi

Hallo Klaus. Super Rückmeldung.

Evtl. wurde ja früher einen 2. Scheibe nachgerüster aber der alte Bremspumpe für eine Scheibe gelassen. Das war damals ja auch am einfachsten.

Da die Gummis im HBZ undicht sind muss du ja sowieso einen neuen Kolben-Reparatursatz kaufen, den alten ohne etwas zu beschädigen ausbauen und auch noch den neuen dicht einbauen. Dann hast du aber immer noch nicht 5/8 !!!

Mein Z-Tip:
Da du ja Doppelscheibe hast und dein HBZ für Einzelscheibe ist, kannst du den ganzen HBZ so wie er ist zur Firma Roland Lenden senden.
Die bohren den vorhandenen HBZ auf 5/8 auf und montieren auch den neuen größeren Kolben.
Somit kannst du deinen "alten" aber mit Neuteilen überholten HBZ mit dem kleinen Behälter weiterverwenden.

Habe ich so gemacht.
Das kommt so auf ca. 50€.
Da ist Aufbohren, neuer gößerer Bremskolbensatz und Montage bereits mit drin.
(Habe gerade mal die Rechnung von 2007 rausgesucht:
5/8 Handbremskolbensatz 25€, Montage 20€. Im Preis mit drin wurde noch ein neuer Gewindeeinsatz für den Spiegel eingebaut.
Preis/Leistung/Endergebnis meiner Ansicht nach 100% TOP.

Hallo,

heute melde ich mich mit einer Erfolgsmeldung. Dem Vorschlag von Steinbeckuli folgend bin ich zur Werkstatt von Roland Lenden gefahren. Dort wurde der undichte HBZ gegen einen neuen ausgetauscht. Aufbohren auf 5/8 " war nicht erforderlich, da bereits ein HBZ dieser Größe eingebaut war. Die Rücklaufbohrung war wie erwartet total verdreckt.
Gestern habe ich den HBZ eingebaut und die Bremse entlüftet. Die Vorderradbremse funktioniert jetzt wieder einwandfrei.

Vielen Dank an alle, die mir mit ihren Tipps und Hinweisen geholfen haben, den Fehler einzugrenzen und letztlich zu beseitigen.

Gruß
Klaus

Klaus,
vielen Dank für die Rückmeldung mit der Fehlerfindung und der Behebung.

Z Grüße