Hallo,
danke für das rege Interesse.
Für die 100 km/h Zulassung muß die Genehmigung des Anhänger-Herstellers vorliegen und wenn der Hänger keine Bremsen und keine Stoßdämpfer hat, darf das zulässige Gesamtgewicht des Hängers max. das 0,3 fache des Leergewichtes des zu ziehenden Fahrzeuges betragen. Einige weiter Sachen sind zu beachten, siehe hierfür:
http://www.tuev-nord.de/de/100kmh-Zulassung_2618.htm Es war auch ursprünglich geplant, eine Kleinserie aufzulegen. Aber um das ganze, wegen der Hohen Typ-Prüf- und Vorlauf-Kosten rentabel zu machen, hätten mindestens 100 Hänger zum Stückpreis von 600,- bis 650,- Euro verkauft werden müssen. Das hielt ich für nicht möglich, deshalb bleibt es bei diesem Einzelstück, es sei denn der ein oder andere baut ihn nach. Hierbei bin ich auch gerne mit Skizzen und Maßen behilflich.
Das einfachste und preiswerteste ist es, einen gebrauchten Daxara 107 Anhänger als Basis zu verwenden. Ersten vereinfacht das die TÜV Abnahme und Zweitens hat man eine leichte Achse, Zugdeichsel, Räder, Kotflügel, Beleuchtung, KFZ Brief und viele Kleinteile auf einen Schlag zusammen. Zufällig steht einer hier im Forum unter:
viewtopic.php?f=28&t=14212 zum Verkauf. Ach der ist ja von mir.
Für meine, damals noch geplante, Kleinserie hab ich so ungefähr 8 Achshersteller angeschrieben. Keiner hatte eine so leichte Achse, wie der Daxara im Programm und Daxara wollte mich nicht mit Achsen beliefern.
Jetzt mal zu den Bildern und die Entwicklung des Hängers.
Das erste Bild zeigt meinen ersten Versuch. Die Schiene, welche gleichzeitig Zugdeichsel ist, aus gekanntetem Riffelblech. Kräftemäßig für ein Motorrad bis 300 Kg vollkommen ausreichend, aber nicht verwindungssteif genug. Die Typprüfung für die Schiene/Zugdeichsel hätte allein ca. 5000,- Euro gekostet.
Das zweite Bild, die Verbindung zwischen Schiene und Kupplung und gleichzeitig Halterung für`s Vorderrad, noch aus Pappe.
Das gleiche aus Alu im dritten Bild, noch direkt auf die Schiene geschraubt.
Im vierten Bild das gleiche Teil auf eine unter der Schiene geschraubte Zugdeichsel. Dadurch kann die vordere Schiene kürzer ausfallen und es ist auch gleichzeitig eine geprüfte Zuddeichsel verbaut.
Das fünfte Bild zeigt die jetzige Version etwas höher und aus Stahl (habe kein Alu-Rohr in der entsprechenden Dimension gefünden). Hier könnt Ihr auch sehen, wie ich das Motorrad verspanne. Die hinteren Gurte gehen vom Motorradheck zu den Achsen, möglichst weit nach außen. Der vordere Gurt soll nur verhindern, daß das Motorrad aus der Vorderradhalterung, z.B. beim starken Bremsen, hochrollt. Inzwischen verwende ich aber nur noch einen kurzen Gurt um die Schiene und Felge herum.
Hiermit wollte ich Euch nur mal zeigen, wieviel Konstruktion, Arbeit und Versuche in einem Detail des Hängers steckt.
Trotz des schmalen Radstandes liegt der Hänger, dank niedrigem Schwerpunkt, wie ein Brett auf der Straße.
Das ist übrigens kein Motorradanhänger. Bei einem Motorradanhänger ist es nämlich verboten, eine abnehmbare Lichtleiste zu verbauen. Deshalb habe ich auch einen Transportanhänger für Jetski und Motorräder. Leider hab ich kein Jetski.
Mehr Bilder, auch im Detail und im zerlegtem Zustand, sowie Maße der Schienen folgen in der nächsten Woche.
Gruß Walter