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Moin zusammen,

mit der Suche habe ich nichts wirklich passendes gefunden. Darum frage ich jetzt mal bei Euch nach...

Ich habe das Problem, dass meine ST meistens relativ schlecht anspringt. Ich habe im laufe der Zeit immer mal wieder eine neue Batterie, neue Zündkerzen, verschiedene gebrauchte Zündspulen und neue Zündkabel ausprobiert. Ergebnis: Keine Veränderung...

Folgendes passiert beim Starten: Der Anlasser dreht (der Anlasserfreilauf ist ok) aber er erfolgt keine Zündung. Zündfunken sind aber vorhanden. Irgendwann, meistens so nach ca. 30-60 Sek. (so lange drücke ich den E-Starter nicht, sondern immer nur ca. 5 Sek.) kommen dann doch die ersten Zündversuche. Dann nochmal 2-3 Versuche und der Motor läuft. Mit Unterstützung einer Autobatterie geht das wesentlich schneller. Der Anlasser dreht dabei dann auch schneller als nur mit der Motorradbatterie, egal ob die neu oder schon etwas älter ist.

Benzin kommt übrigens auch an. Die Kerzen werden nach längeren erfolglosen Startersuchen nass.

Nun habe ich öfter mal etwas über "zu schwache Zündfunken" gelesen. Wie kann ich feststellen ob die Zündfunken meiner ST zu schwach, oder ob die ok sind? Einfach nur eine Sichtprüfung?

Gruß
barton-fink

Man kann mit einfachem Werkzeug von LOUIS die Zündfunkenlänge messen !
Artikel Nummer : 10003448



Mit nem Voltmeter kannst du dir die Zündspulen durchmessen !



Gruß Danny

Das ist jetzt keine Erklärung einer Messmethode. Es soll aber dazu beitragen, den Zusammenhang zu erläutern.
Wenn Du ausschließlich mit der Bordbatterie startest, zieht der Anlasser sehr viel Strom. Dadurch entsteht ein riesiger Spannungsabfall. Sagen wir mal rechnerisch von 12Volt ausgehend auf 9Volt während des Startvorganges. Den Spulen steht dann nur eine 9Volt Spannung zur Verfügung, was ihre Leistung stark einschränkt: Der Motor startet schlecht. Nach einigen Umdrehungen mit dem Anlasser wird die Reibung im Inneren des Motors geringer. Als Folge muss der Anlasser nicht so viel Strom ziehen und die Spannung sinkt von mir aus auf 10Volt. Das reicht dann zur Zündung. Die Werte sind fiktiv, dienen also nur zur Anschauung.
Nimm Dir ein Voltmeter, miss die Leerlaufspannung ohne Belastung. Sie wird irgendwo bei 13Volt liegen. Dreh den Zündschlüssel auf Startstellung, die Spannung sinkt geringfügig. Drückst Du nun den Starterknopf sinkt die Spannung gravierend ab.
Manchmal ist es nur ein Massefehler, der starken Übergangswiderstand erzeugt, meistens das Massekabel am Motor. Löse es mal mach es blank und befestige es gut und miss jetzt nochmal.Sollte sich keine Verbesserung ergeben haben, vermute ich, dass der Anlasser eine Generalüberholung verlangt. Natürlich können auch Übergangswiderstände von der Lampe anfangend über den Killschalter bis zur Zündspule für eine Mangelversorgung der Spulen verantwortlich sein.

Mit gut isoliertem Werkzeug kannst Du auch die Funkenlänge überprüfen, indem Du ein äußeres Zündkabel aus dem Stecker drehst und während des Startens den Abstand variierst. VORSICHT!!!!!!!!!!!transistorisierte Hochspannungen können mächtig gefährlich sein, sogar tödlich. Der Grund ist nicht die hohe Spannung bei geringer Leistung sondern die Frequenz, die auch noch nach 24Stunden zu Herzflimmern führen kann.

Dank Euch erstmal für die Tips!

Den Massepunkt hatte ich auch schon in Verdacht und hatte ihn bereits gereinigt. Leider aber auch ohne spürbaren Erfolg... Die Übergangswiderstände hatte ich auch schon versucht zu minimieren, indem ich alle Steckverbindungen (fast alle) mit Polfett eingepinselt hatte (hoffentlich war das nicht falsch...).

@Danny: hast Du das Teil auch schon mal ausprobiert? Ich verstehe die Anleitung nicht so ganz. Wenn ich ein Zündkabel ausprobiere, sollen dann die anderen Kerzenstecker auf den Kerzen bleiben, oder nicht? In der Anleitung steht, dass man die anderen Stecker auf Masse legen soll. Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

Vielleicht liegt es ja tatsächlich doch am Anlasser. Könnte das auch sein? Ich habe leider keinen Vergleich, wie schnell er den Motor drehen müsste. Von daher kann ich nicht sagen ob meiner ok ist oder nicht.

Gruß
barton-fink

Hi
Mein Tip.

Deine Vergaserhalter...oder auch Ansaugstutzen sind "SCHROTT".
Ich denke ,wenn deine "ST" ersteinmal warm gelaufen ist,dann hast du keine Probleme..ist das so..
Wenn sie einige Tage steht,dann hast du die von dir beschriebenen Probleme.
Die Stutzen dichten warscheinlich erst gut ab,wenn der Zylinderkopf auf Temperatur gekommen ist.

Gruss ****

Stimmt, wenn sie länger steht ist es immer schlimmer mit dem Starten. Aber die Ansaugstutzen (keine Originalen) und auch die Luftfiltergummis sind schon erneuert worden.

Wie gesagt, wenn sie länger steht, wirds schlimmer mit dem Starten. Aber auch wenn ich sie abends abstelle und morgens wieder starte kommt sie nicht sofort beim ersten Startversuch.

Gruß
barton-fink

wie steht es denn mit deiner Kompresion?

wann das letzte mal Ventile eingestellt?

Die Kompression muss ich mal prüfen (lassen) und die Ventile habe ich noch nie eingestellt. Der Motor soll aber mal überholt worden sein...

Hm, ich dachte, dass ich mit dem Zündfunken schon recht nahe an der Fehlerquelle dran bin. Aber offensichtlich kann das Startverhalten wohl auch durch viele viele andere Faktoren hervorgerufen werden.

@Achim: ich habe heute morgen schnell nochmal einen Blick auf die fast neuen Ansaugstutzen geworfen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Gummiverschlusskappen auf den Messingröhrchen schon relativ spröde und rissig sind. Die werde ich mal ersetzen. Vielleicht liegt damit ja doch an den Ansaugstutzen.

Leider habe ich im moment nicht so viel Zeit um an der ST zu schrauben. Daher werde ich einige Tips von Euch garnicht immer sofort umsetzen oder überprüfen können (Bei dem Zündfunken hoffte ich, dass das schnell erledigt ist). Damit das hier jetzt kein heiteres Ferndiagnose - Fehlerraten wird, ziehe ich meine Frage lieber erstmal zurück und schaue wann ich die Kompression und das Ventilspiel überprüfen kann.

Also erstmal vielen Dank! Wenn ich den Fehler gefunden habe, werde ich es hier posten.

Gruß
barton-fink

Immens wichtig ist auch, daß Deine Vergaser richtig eingestellt sind. So musste mein Kumpel Roland immer ewig "nudeln", bis seine 650er angesprungen ist. Nachdem der richtige Mann die Vergaser dann eingestellt hat, springt sie jetzt immer fast auf den ersten Funken hin an, auch, wenn sie ewig gestanden hat. Nun haben wir hier in Berlin gut lachen, was Vergasereinstellungen betrifft (...), aber vielleicht hast Du ja auch einen guten Mann bei Dir in der Nähe, der sowas drauf hat.

Gruss Nils

@ barton-fink
@ nils,

also ich hätte da auch mal auf das Gemisch getippt.Denn auch ein schwacher Funke bringt ein gutes Benzingemisch zum explodieren.

Bevor hier viel geschraubt wird, würde ich einfach mal nach langer Standzeit mit Startpilot starten.Wenn der Motor hier sofort anspringt , bleibt keine große Fehlersuche.

Toi Toi.
Gruß Skip