Kawasaki-Z.de

Hallo zusammen!
Ich nenne eine Z750e Bj.81 mein eigen, die ich letzte Saison aufgebaut habe.
Oel soff sie von beginn an, zwischendurch waren es aber mal 0.5 Liter auf 100km. Nach dem Wechseln des Anlasserfreilaufs ist der Motor aber dicht, bis auf ein paar Tropfen, die an der Drehzahlmesserwelle den weg ins Freie finden.
Ich dachte schon an einen Schaden der Kolbenringe, doch der inzwischen zweifle ich daran, da der Oelverbrauch nicht kontinuierlich ist und ich das Mopped vor 2 Wochen ein wenig ueber die Autobahn gejagt habe, wobei der oelverbrauch zu meiner Ueberaschung in sehr gering. Auch habe ich immer noch Probleme mit dem Vergaser, der mir trotz reinigung oefters den Eindruck vermittelt, als wurde der ein oder andere Schwimmer haengen bleiben...(die zwei mittleren Zuendkerzen sind weiss, die auesseren schwarz, ich kann einstellen soviel ich will.
Nun bekam ich den Tip, die Ventilschaftdichtung zu erneuern und das sei sogar ohne Zylinderkopfdemontage moeglich.
seit Stunden such ich nun in den Foren...ohne Ergebnis.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit und kann eine detailierte Anleitung geben?
Oder gibt es andere Loesungsansaetze?
Viele Gruesse,
bastidererste

mit luftdruck durch die kerzenbohrung geht das mit der demontage im eingebauten zustand, vorrausgesetzt du verfügst über geeignetes werkzeug, um die ventile niederzudrücken, anschließend die keile zu entfernen, um dann die feder rausnehmen zu können.

für einen laien ist eine demontage des kopfes sicherlich die bessere variante.
es geht alles bei entsprechender erfahrung und geschick. beim ersten mal jedoch geht oft einiges in die hose.
die andere variante kostet nur (wenn überhaupt) mehr zeit

Hi,

rantrauen und selber die Ventilschaftdichtungen wechseln.

Tank ab, Vergaser raus, Auspuff runter, Ventildeckel ab,
Kettenspanner raus, Nockenwellen demontieren,
Zylinderkpfschrauben lösen, Kopf ab.

Dann die Keile der Ventile demontieren, Schaftdichtungen
erneuern und alles sauber wieder montieren.

Kauf Dir eine Rep.-Anleitung und mach selber. Du lernst
auc was dabei und bist hinterher stolz wie Oskar auf
Deine Leistung.

Gruß

Rainer

Hi
Ich rate nachdrücklich davon ab,die Schaftdichtungen zu wechseln ohne den Kopf zu demontieren.
Dafür sollte das spezielle Werkzeug vorhanden sein.(Spezieller Ventilfeder-drücker mit Aufnahme für die Zylinderkopf-Gewinde M6)
Sonst..z.B.Gewinde-Lagerböcke (8 Stk) kaputt.
Auch eine gewisse Geschicklichkeit ist dabei angesagt.
Die Schaftdichtung schön sauber über das Ventil zu streifen und dann noch auf die Ventilführungsnut zu setzen.
Hin und wieder mache ich das auch so.
Aber normalerweise nehm ich den Kopf runter.

1/4 = schwarz
2/3 = weiß.
Klingt nach verstellter Zündung.

Gruss ****

Hi die 650/750er Motoren verbrennen häufig viel Öl auf Hochgeschwiindigkeitsfahrten. Also Autobahn Vollgas = viel Öl.
Wenn der normale Ölverbrauch bei Landstraßentempo zwischen 0,5 und 1l Öl auf 1000km hochgerechnet liegt, ist alles im grünen Bereich, dann würde ich den Motor und somit auch die Ölschaftdichtungen nicht anpacken.einfach Fahren. Die Z verträgt das.
Ich habe bei meinem 650er Motor von Krefeld nach Dortmund bei Vollgas auf der Autobahn 0,5l durchgeblasen,. Das sind 100 km, also 5 l auf 1000 km.Auf der Landstraße braucht das Teil aber noch nur "" 1 l" auf 1000km.
Ist so , find dich damit ab, Teillösungen bringen bei diesen Motoren nichts. Entweder alles (KolbenZyl. usw.) oder gar nichts machen.

Leider verfuege ich nicht ueber Spezialwerkzeug, werde also besser den Kopf runternehmen...Vielen Dank!

Dankeschoen fuer den Tipp. Ich habe die Reperaturanleitung vom Bucheli-Verlag. Leider sind da einige Bereiche, unter anderem ventile, nur sehr spaerlich beschrieben. Gibt es eine bessere?
Gruss, bastidererste

Dankeschoen! Geschicklichkeit habe ich, nur beim motor selbst noch kaum Erfahrung. Was meinst Du mit verstellter Zuendung?
Ich habe doch eine automatische, die zudem gaengig und gefettet ist?
Viele gruesse, bastidererste

....Das war ja das eigenartige: Bei der letzten Sause auf der Autobahn im roten Drehzahlbereich hat sie kaum Oel verbraucht, dagegen viel bei Kurzstrechen im Januar....trotzden Danke!

PS...Gibt es bei der Zylinderkopfdemontage (und Montage) Erfahrungswerte, die mir weiterhelfen koennten und die nicht im Buch stehen?
Welche Ersatzteile sollte ich vorsorglich schon mal bestellen, damit ich die geschichte an einem Wochenende hinter mich bringen kann?
Viele Gruesse
bastidererste

Hi
Im WHB stehen eigentlich alle wichtigen Daten drin.
Steuerzeiten usw.

Einige kurze Tips von mir.
1:Wenn alles abgeschraubt ist...Tank...Zündspulen..Drehzahlmesserwelle usw.
den Ventildeckel abnehemen.

2:An der Zündung (Schraube vom Fliehkraftversteller),die Kurbelwelle auf "OT" 1/4.drehen..insbesondere den Zylinder "1" ausrichten.Nur wenn du auf OT 1 (linker Zylinder) bist,kannst du die richtigen Markierungen auf den Steuerkettenrädern ersehen (Steuerzeiten).Bei dieser Stellung müssen die Nockenspitzen vom Zylinder "1" nach aussen zeigen.

3:Den Steuerkettenspanner entlasten...also mit einer 17´er Nuss die Hülse bis fast zum Ende des Gewindes abschrauben.

4:Nocken ausbauen...Lagerschalen der Nocken sind von 1 bis 8 durchnummeriert.Nicht verwechseln.Vorher die Steuerkette mit einem langen Draht "sichern",damit du sie bei der Montage auch wieder aus den Kettenschacht ziehen kannst.

5: Zylinderkopf-Muttern lösen.Von innen nach aussen.
Nicht vergessen : In der Mitte (innen) im Kettenschacht sind noch zwei Schrauben.....

6:Wenn der Zylinderkopf nun auf der Werkbank liegt,alle Tassenteller und Shims "geordnet" sortieren und sicher weglegen.
Immer schön alles beschriften...z,B, Auslass 1...Auslass 2...Einlass.1...usw...
Tassenteller lassen sich sehr gut mit einem Ventileinschleif-Sauger oder mit einem Magneten aus den Zylinderkopf ziehen.

7: Jetzt ist Spezialwerkzeug angesagt.
Du benötigst einen Ventilfederspanner...(siehe Thread...Spezialwerkzeuge)
Alle Ventile ausbauen...Abbrand beseitigen und zu den Tassentellern zuordnen.

8:Abbrand in der Brennkammer vom Zylinderkopf beseitigen...und auch von den Kolbenböden.....

9:Nun die Ventile Einschleifen mit Wasser und Thomsen "NACHSCHLEIFPASTE"
Bitte auch den gereinigten Brennraum kontrollieren.Hier insbesondere den 45° Ventilsitzring.
Er sollte nach dem Einschleifen homogen und gleichmäßig sein.
Wenn im Sitz noch "Einschüsse" oder kleine Löcher sind...dann mit Spezialwerkzeug den Sitz bearbeiten (Profiarbeit),oder solange mit dem entsprechenden Ventil und Nachschleifpaste bearbeiten,bis der Sitzring schön gleichmäßig ist.
Im Buch stehen noch einige Parameter zum Thema "VENTILSITZRINGBREITE"....bitte aufmerksam durchlesen.
Auch die Ventile ...wie im Buch steht....einer Sichtkontrolle unterziehen.

10: Alte Schaftdichtungen ausbauen..Kopf gut reinigen..neue Schaftdichtungen mit etwas Öl auf die Ventilführungen drücken.
Immer nochmals etwas auf die Schaftis "samft" mit der Fingerkuppe draufdrücken um zu kontrollieren,ob sie auch wirklich korrekt auf der Ventilführung sitzen.

11:Dann alles mit den neuen Dichtungen wieder zusammenbauen.

Gruss ****

...Wow! Das ist echt ein hilfreiches (und schnelles) Forum hier. Mein Kompliment!
Dankescheon fuer die detailierte Beschreibung!
Einige Deiner Fachbegriffe kenn ich nur vom Hoerensagen, also werd ich mich noch ein wenig einlesen muessen, bevor der Kopf runterkommt, da ich hier in der Gegend noch keine Schrauber kenne. Gibt es eigentlich einen schnelleren Versand als Klasmo fuer nen Zubehoer-Dichtungssatz? Das letzte Mal hat das nur nach zahlreichen Mails und Anrufen geklappt, war nicht sehr begeistert.

Hi
kauf bei Louise im Internet.
Und...schneide dir die Fussdichtung aus Abil..selber..warum...die hält wenigstens sicher und bleibt dicht..
Meistens lößt du bei der Zylinderkopfdemontage auch den Zylinderfuss an.
Dadurch wird die Fussdichtung beschädigt.
Lieber gleich auch die Fussdichtung mit erneuern sonst kommt das böse Erwachen nach den ersten Kilometern.
Gruss ****

Hi
Noch was.
Du hast geschrieben,dass du die Reparatur an einem Wochenende hinter dich bringen willst.
Ok..wenn einer schon zig Z-Motoren geschraubt hat und alle nötigen Werkzeuge hat,ist das null Problemo.
Aber....wenn (wenn das Wört "WENN" nicht währe) du noch nicht geübt bist im Motor-Schrauben...dann nimm einen Rat von mir an.
" Setze dich nicht selber unter Zeitdruck"
Mach in Ruhe.
Wir hier im Forum helfen dir soweit wie wir es vom PC aus können.
Gruss ****

;;;Danke fuer den Tipp! Aber was meinst Du mit Abil...?

Danke Achim, werde Deinen Rat beherzigen!
Gruss, Sebastian

Ein guter Rat von mir, mach was Achim dir sagt ,Er ist hier ein Alter Hase mit super viel Wissen durch seine fast 30 Jährige schrauberei,mach es so ,und mach es gründlich,wirst ihm dankbar sein,hier zählt nicht Hase und (Igel),sondern die Ruhe,und er weiß was er schreibt. .Und mach immer wieder mal ne Pause wirst sehn geht alles leichter,Fehler schleichen sich schnell ein ,und dann fängste von vorne an und sagst ,,hätte ich mal.........

Hi,
dem kann ich nur beipflichten. Mach es genau so, wie es Achim beschrieben hat. Und... blos keine Eile!!! Nimm Dir Zeit.
Gruß,
Roland