Hi, ich will hier mal was zum Besten geben, was mich dazu bringt nie mehr !!!! Arbeiten an fremden Bremsanlagen auszuführen.
Im Winter hat mich ein guter Freund angesprochen und gebeten nach 15 Jahren seine Maschine wieder zum Laufen zu bringen und TÜV fertig zu machen. Insbesondere die Bremsanlage, da die nicht mehr funtioniere.
Bestandsaufnahme:
Bremsschläuche rissig, Bremssättel fest.
Offensichtlich waren die Dichtungsringe an den Berrmskolben mürbe und undicht geworden. Die Bremsflüssigkeit war auskristalisiert und die Bremskolben verklebt und total korrodiert.
Es wurden also neue Stahlflexleitungen, neue Bremsflüssigkeit, neue Bremskolben und Dichtsätze verbaut. Der Hautpbremszylinder (Hebeleinheit) wurden gesäubert und alles gängig gemacht. Funtionierte und kam auch anstandlos über den TÜV.
Undichtigkeiten am Hautpbremszylinder waren nicht feststellbar und der Druck baute sich gut auf und auch wieder ab. Die Bremse funktionierte also einwandfrei. Ich wies meinen Kumpel aber trotzdem darauf hin, dass die Hautbremsarmatur nun noch das eigentliche schwächste, weil älteste nicht revidierte Teil sei. Wenn eine Undichtigkeit auftritt, müsse er die ersetzen.
Was mir dann aber nach einigen Wochen meine Frau erzählte, was des Kumpels meiner Frau beim Frühstücksklatsch verraten hat, hat mir wiederrum den Atem verschlagen.
Also : der Kumpel ist mehrmals ohne Probleme gefahren. Dann aber gabs beim Bremsen Probleme und zwar derart, dass sich nach dem Bremsen die Bremsen nicht mehr lösten . Die Bremsscheiben schon warm wurden und später sogar gar nicht mehr das Teil geschoben werden konnte.
Ja was mach der Kumpel. Holt einen 10er Schlüssel, öffnet den Entlüfternippel am Bremssattel -- die Bremsflüssigkeit schießt in hohen Bogen raus. Und --- alles funktioniert wieder -- bis zum nächsten Mal. Also dieselbe Prozedur.
Habe mit dem Kerl telefoniert und -- stimmt alles. Er sagt ist kein Problem. Wenn das Ding klemmt, hält er , öffnet den Nippel und fährt weiter.
Ich hab ihm erst mal telefonisch die Leviten gelesen und ihm die Weiterfahrt -- sofern ich das kann -- untersagt. Hab ihm erläutert, dass er wohl nicht ganz klar bei Sinnen ist und in Lebensgefahr schwebt. Und sich gefälligtst beim Händler eine neuen Bremshebelarmatur einbauen lassen soll. Denn nur die kann es meines Erachtens sein.
Beim Ziehen des Hebels wird ja der Druck aufgebaut. Beim Loslassen muss sich der Druck ja wieder entlasten und die Bremsflüssigkeit wieder über den Kolben in der Bremshebbelarmatur in den Flüssigkeitsbehälter zurücklaufen können. Hier scheint der Rücklauf verstopft zu sein, so dass sich der Druck nur aufbauen, aber nicht entlasten kann.
Höchste Lebensgefahr.
Also ich habe darauf gelernt und mache nie wieder etwas an Bremsanlage anderer Motorräder. Nicht mehr für Gute Worte und Bitten, und für Geld schon gar nicht (was ich noch nie dafür genommen habe). Denn die Dummheit Anderer kann ich nicht beherrschen. Jetzt gibts Tipps nur noch Verbal dazu. Und dann können sich die Jungs ihr Grab selbst schaufeln.
Für solche Arbeiten gibt es Händler, auch wenn die wohl nicht besser arbeiten als ich.
Meine Bitte an ALLE, die sich nicht mit Bremsen auskennen --- Hände weg und nur zum Händler eures Vertrauens (oder Kumpels-der es dann doch macht).
Jetzt bin ich mal auf Eure Kommentare gespannt.
Gruß
Gisbert
_________________ Gruß
ZGisi
Schrottfreies Basteln, Schreibfehler sind nur meines Fingers Schuld
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