erbag033 hat geschrieben:
Wenn ein AV nicht richtig schliesst, dann brennt es durch. Aber krumm kann es doch nur werden, wenn eine Kraft darauf einwirkt, die ausserhalb der Ventilachse liegt oder es den finalen Schlag von unten (Kolben) gibt. Sind die Führungen zu weich?
Andererseits hab ich schon von Motoren gehört, die problemlos über die 100.000'er gekommen sind...
@Achim:
Das regt ja schon wieder zum Nachbau (natürlich nur in Lizenz
)an. Gibt's ein Foto von achtern?
Hallo erbag033,
den Motorständer habe ich gebaut. Du brauchst dazu 100x40x3 Rechteckrohr, ca.800mm lang. Auf das obere Ende setzt Du ein selbstgedrehtes Lager mit dem Innendurchmesser einer Hinterachse. Die Füße baust Du aus jeweils 500mm langen und 6mm starken U-Profilen oder eben auch aus Rechteckrohr (Kantenlänge min,50mm). Jetzt fehlen Dir nur noch die Aufnahmeplatte aus 5-6mm starkem Blech, an das Du am oberen Rande zwei Ohren anschweißt, die im Abstand von 70 mm vom Blech je eine 10er Bohrung aufweisen. (Da kommt nachher eine der Motorhalteachsen durch) Der Abstand der beiden Bleche zueinander sollte großzügig gewählt werden, damit auch unterschiedliche Motoren aufgespannt werden können. Den jeweils richtigen Abstand regulierst Du mit gedrehten Distanzstücken.Auf der Rückseite des Bleches verschweßt Du die abgelängte Hinterachse mittig, so dass Du den Gewindestumpf mit einer Mutter anziehen kannst. An die Mutter kannst Du natürlich Knebel in beliebiger Anzahl (1bis6) anbraten. Jetzt kommt ein wenig Anpassungsarbeit: Du hängst einen Motor an die Ohren so, dass er linksseitig- wenn Du vor dem Motor stehst. an einem Ohr anliegt. Jetzt wird die Distanzstücklänge ermittelt. Da Du den Motor auch schwenken möchtest, must Du eine zusätzliche Halterung anbringen. Das geht bestens, wenn Du Dich an der ovalen Gehäusefreimachung an der Rückseite des Motors orientierst. Du schwenkst den Motor ca. 2cm von der Aufnahmeplatte weg nach oben und markierst die Lage der Gehäusefreimachung. Jetzt nimmst Du Dir 10er Rundmaterial, biegst daraus ein L und versiehst den einen Schenkel mit einem ca. 20mm langem Gewinde, den anderen flachst Du beidseitig ab. Wenn das Teil fertig ist, hältst Du das L in die Freimachung und markierst an der Halteplatte die genaue Position. Dort bohrst Du ein Loch und schneidest ein Gewinde.
Für die spätere Handhabung empfiehlt es sich, das L mit einer Kontermutter zu fixieren. Dann kannst Du den Motor im L einhängen und anschließend oben befestigen. Das wars. Erleichterung in der Handhabung bringt eine Bohrung durch die Aufspannplatte und durch das Rechteckrohr. Dort kannst Du eine Verdrehsicherung durchstecken. Das kannst Du für jeden x-beliebigen Winkel machen.
Achte darauf, dass das eigentliche Drehlager beidseitig ca 2cm überstehen sollte, damit Freigängigkeit gewährleistet wird. Je nachdem, wie groß Du bist, welche Arbeitshöhe Du bevorzugst und wie groß die Rollen sein sollen, die Du anbringen möchtest, solltest Du das senkrechte Rechteckrohr ablängen.
So, und nun viel Spaß beim Nachbau.
Nun zu den Ventilen. Mehrere Gründe führen zu verkrümmten Ventilen. Ein ganz häufiger Grund liegt in Auspuffzündungen. Selbst bei neuen Ventilfedern kann eine Auspuffzündung (Killschalter betätigen, in den Schiebebetrieb gehen und Kill ausschalten) dazu führen, das ein A-Ventil aufgedrückt wird. Kommt jetzt gerade der Kolben, sind beide ein Paar. Man darf nicht vergessen, dass ein A-Ventil im Betrieb rotglühend ist, es erreicht Temperaturen bis über 800°C. Ein weiterer Nachteil ist, dass von Haus aus der 45°Winkel des Ventilsitzes stimmt, nicht aber die Korrekturwinkel. Dadurch kommt es zu unterschiedlich breiten Auflageflächen. Mit zunehmender Laufleistung kommt es zu mehr (schmaler Sitz) oder weniger (breite Sitzfläche) Verschleiß. Schließt nun ein Ventil, nachdem es ordentlich Temperatur bekam auf einem auch nur ganz geringen Kohlerest, wird es sich beim Abkühlen verformen. Das ist in aller Regel nach dem nächsten Heizen wieder ausgeglichen. Anders sieht es aus, wenn ein Ventil sich stark eingehämmert hat. Ein schmaler Ring hat relativ große Aufwürfe. Ein Ventil dreht sich im Betrieb langsam um seine Längsachse. Treffen nun die großen Aufwürfe am Ventilteller auf eine breite Sitzfläche, spielt das dynamisch eine untergeordnete Rolle in der Statik aber eine ganz wesentliche Schwächung der Ventilgeometrie. Wenn jetzt das Ventil abkühlt, ist eine Verformung unumgänglich.