Kawasaki-Z.de

Moin,

habe heute begonnen, einen vor längerer Zeit gekauften 550er Motor zu zerlegen.
Wollte eigendlich nur Ventile säubern und einstellen, Schaftdichtungen erneuern...das übliche halt
Nachdem ich den Kopf runter hatte vielen mir im ersten Zylinder seltsame Riefen auf, also Zylinder auch ausgebaut und genauer nachgesehen:






die dazugehörigen Kolbenringe scheinen mir unbeschädigt zu sein. Ich hatte den Motor im letzten Winter ca. 2000km
gefahren, irgendwie lief er im unteren Drehzahbereich immer nur auf 3 Pötten. Ab 3000U/min war dann alles
ok. Ich habs damals auf die Ventile geschoben, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher...

Was mich auch stutzig macht, ist, das die Riefen quer zur Laufrichtung des Kolbens sind....

Wie kann das ? Kennt jemand so ein Fehlerbild ?


Bitte um Bewertung.

Danke schonmal

Prima Grüsse

Andreas

Sieht mir hochverdächtig nach einem Standschaden durch Kondenswasser aus.
Habe gerade auch ein paar Zylinder mit ganz ähnlichem Bild.
Hoffe geholfen zu haben.

Hi
Jo..wie raz sagt...
Ist warscheinlich ein Standschaden.
Der Motor stand zulange rum und wurde nie durchgedreht.
Ausserdem wurde nie ein Tropfen Öl in den Brennraum gegeben.(Ölkanne...und rein ins Kerzengewinde).
Das mit den Ablagerungen an den Laufbuchsen bekommt man mit Öl und 1000 Sandpapier wieder weg.
Aber die Kolbenringe sind warscheinlich erlahmt.
Insbesondere der Ölabstreifer (Dekompressionsring)
Gruss ****

kann mich meinen vorrednern nur anschließen
ist definitiv ein standschaden, daher wirklich IMMER wenn die kiste lange steht ein wenig öl in die Brennräume geben, sonst ist der kolben irgendwann fest.

hatte genau das bei meinem bootsmotor vergessen und nach nem knappen halben jahr hatten sich die kolben mit dem zylinder verschweißt -> neuer motor musste her

Moin,

erstmal Danke für die Antworten. Das mit dem Wasser klingt logisch.....die Frage ist nun: wieder einbauen und fahren oder verschrotten ?

Gruss

Andreas

wie *Ex-User* schrieb:

Das mit den Ablagerungen an den Laufbuchsen bekommt man mit Öl und 1000 Sandpapier wieder weg.

ist kein grund das teil zu verschrotten, aber fahren würde ich auch nicht viel damit

Jau,wie achim schon sagte:
Einmal nass mit 1000er durchschleifen,neue Kolbenringe;zusammenbauen.
Falls Zweifel bestehen: beim Motorenmmann des Vertrauens die Zylinderbahn vermessen lassen,dann gibts Klarheit.
Gutes Gelingen!

Das Fehlerbild ist hinreichend beschrieben. Da die Lage eine Mittelstellung zeigt, sind die Markierungen an der dünnsten Stelle einer gebrauchten Laufbuchse. Da kannst Du nachschleifen. Allerdings würde ich mir dafür bei eblöd für kleines Geld eine primitive Honahle besorgen und nur den Mittenbereich leicht nacharbeiten.
Ein anderes Thema sind die Ringe. Nimm Dir eine gute Lupe (10-fach reicht) und betrachte die Kanten der Brennringe. Sie sollten nicht abgerundet sein.
Wie weit Du das Spiel treibst, weiß ich nicht. Achim meint, bis zum Dekompressionsring. Den kann ich aber beim besten Willen nicht beim Motorrad finden, oder hast Du auch eine Taucherarmatur zerlegt?

Hi,

erstmal DANKE!!! für alle Antworten.

Ich fahre mit dem Möppi ganzjährig 60km zur Arbeit, das Ding sollte also danach mindestens noch 15000km halten, sonst lohnt die Arbeit nicht




Wenn die Stelle die 'dünnste' ist, ist es doch eher unvorteilhaft, da rumzuschleifen oder hab ich da was falsch?

Überigens: Wenn der Einsatz von Teilen aus einer Taucherarmatur vorteilhaft für die Lebensdauer ist, mache ich auch das

prima Grüsse

Andreas

Hallo, Andreas,
ich sage mal, da habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt. Nicht die Wandung ist am dünnsten: In dem Bereich ist der Innendurchmesser am kleinsten. Deswegen kannst Du den Bereich ruhig nacharbeiten.
Sicherlich ist eine Komplettüberholung mit Bohren, honen und evtl. Planen, sowie eine Überarbeitung des Ventiltriebes vorzuziehen. Die ganze Angelegenheit wäre dann aber recht aufwändig und teuer.
Hast Du denn die Möglichkeit, Bohrungen und Kolben zu vermessen? Wenn ja, und alle Maße sind im Toleranzfeld, würde ich den Motor wieder mit den vorhandenen Teilen zusammenbauen und diese Saison fahren. Der nächste Winter kommt, und dann kannst Du Dich immer noch entscheiden, was gemacht werden sollte. Zur Beruhigung: Unheimlich viele Fahrzeuge - auch nagelneue - stehen jeden Winter still und Ringe rosten an. Da kaum jemand darauf achtet, bleibt es unbemerkt und in der Regel folgenlos. Gewissenhafte Mopedler treffen aber Vorsorge.

Hallo Günter,



Dann ist es klar. Dachte schon ich bin gaga

Vermessen könnte ich schon, allerdings sind die Messanlagen bei uns inner Firma mehr für komlpette Autos gedacht ist ein ziemlicher Aufriss da Kleinteile zu vermessen.

Ausserdem hat der Laden grade Insolvenz angemeldet, kommt vermutlich nicht gut an wenn ich da mit Teilen Rein- und -rausmarschiere

Ich werd die Stelle mit 1000er etwas ausschleifen und den Kram wieder zusammenbauen.
Schlimmstenfalls verliere ich ein paar Stunden Zeit.
Und die kann man sich mit ner Kanne Bier ja noch verkürzen.

Prima Grüsse

Andreas

Oki, Andreas, viel Spass!!!!!!!!