Wenn eine Gewinde aufgibt, hört man (-n) in der Regel gleich den Ruf nach einem HeliCoil Einsatz.
Was ist das eigentlich? Vereinfacht ausgedrückt ist es nichts anderes, als eine Spiralfeder, die in die Reste des beschädigten Gewindes eingeschraubt wird und so den Raum zwischen den Gewindegängen der Schraube und der Gewindebohrung (mit ausgerissenen Gewindegängen) verschließt. Dort kommt es beim Eindrehen der Schraube zu einer Art Quetschverbindung, die die Schraube hält, bzw. halten soll.
Ein Nachteil dieses Systems ist der, das beim Wiederausdrehen der Schraube nicht selten der HeliCoil-Einsatz sich mit rausdreht. Hat man dann nicht das passende Werkzeug zum erneuten Eindrehen parat, steht man dumm da.
Ein anderer und weitaus gravierender Nachteil ist aber darin begründet, dass das Quetschen Platz benötigt und damit verbunden diese Art der "Gewindereparatur" sich unbedingt für dünnwandige und weiche Materialien verbietet! Hält man sich nicht daran, dann wird man unter Umständen mit solchen Materialausbrüchen "belohnt". Das folgende Bild habe ich am Zylinderkopf meiner 11er Ute heute geschossen.
Aus diesem Grund rate ich eigentlich immer zu einer "echten" Reparatur mittels einer eingesetzten Gewindebuchse. Eine Variante ist das sogenannte "time sert", wie es unter anderem von Wuerth (
http://www.wuerth.de/de/produkte/auto/time-sert.html ) angeboten wird. Diese Gewindbuchsen gibt es aus verschieden Materialien und diese Form der Reparatur ist unter Anderem von allen namhaften Automobilherstellern auch an sicherheitsrelevanten Bauteilen freigegeben.
Ach ja, ich bekomme keine Provision von Wuerth!
Gis