Hallo zusammen,
der Fehler ist gefunden. Hier nun die Beschreibung.
Das Problem war, dass der Motor nach abstellen im warmen Zustand
und wieder starten kein Gas mehr annahm und nur noch Standgas (unsauber) lief.
Nachdem der komplette Benzinkreislauf und alles andere mögliche geprüft und
somit auszuscheiden war, hab ich mit einen Spezialisten praktisch einen kompletten Tag spendiert und mit einen Signalanalyser (sowas gibt heutzutage mit einem USB-Signalumwandler
auf dem Laptop) folgende Signale am Steuergerät analysiert:
- Pin #11 Throttle Opening Angle: Stellung Drosselklappenpoti (über Spannung)
- Pin #10 Eng. Temp: Widerstand Motortemp.fühler (über Spannung)
- Pin #12 Injector Drive: Spannungsausgang Einspritzventile und Einspritzdauer
- Pin #8 / #18 Engine Speed: Drehzahlimpuls der VDI
Es war schon vorher der Verdacht da, dass das die DFI in ein Notprogramm fällt und erst wieder
herauskommt, wenn der Motor etwas abgekühlt ist und neu gestartet wird.
Wir haben dann den Motortemperaturfühler gegen ein Ersatz-Potentiometer ersetzt
und versucht das "Phänomen" so simulieren.
Und siehe da:
- Die DFI geht geht bei einem zu kleinen Widerstand bei Motorstart in Notbetrieb
- Dies passiert auch, wenn der Sensoreingang auf Masse liegt
- Bei einem zu großen Widerstand läuft der Motor nicht (Signal = Kalt).
Daraufhin haben wir mit einer Öldose und Salatöl, einer Herdplatte
und einem Mulitmeter die Temperatur-Widerstandskennlinie ermittelt.
Dies sind die Meßwerte von einem über 30 Jahre alten Fühler:
Temp. Widerstand
8 C° 3.720,00 Ohm
14 C° 2.370,00 Ohm
40 C° 1.260,00 Ohm
70 C° 300,00 Ohm
75 C° 260,00 Ohm
80 C° 238,00 Ohm
85 C° 188,00 Ohm
90 C° 166,00 Ohm
95 C° 150,00 Ohm
100 C° 138,00 Ohm
110 C° 133,00 Ohm
116 C° 127,00 Ohm
117 C° 126,00 Ohm
Wir haben festgestellt, dass die DFI bei einen Widerstandswert
des Ersatz-Potis von kleiner 160-200Ohm in das Notprogramm geht.
Dies entspricht ca. 80-90°C. Das war exakt das Phänomen das der Motor hatte.
Dieses Notprogramm wurde aber nur bei einem Neustart im heissen Zustand
bei > ca. 90°C aktiviert.
Wenn man davon ausgeht, dass an dem Fühler deutlich über 100°C auftreten können
muß also der Widerstand des Fühlers erhöht werden.
110°C am Sensor entsprechen 133 Ohm. Damit müssen min. 67Ohm in Reihe
geschaltet werden, damit die o.g. 200Ohm erreicht werden.
Den passenden Wert ermitteln wir gerade.
Hab heute noch mit einem 300Ohm-Fest-Widerstand (anstelle des Sensors)
eine Reihe von Fliegen erlegt, ohne jegliche Probleme.
Zündkerzen hellbraun, wie es sein soll.
So nun die Zusammenfassung:Ich gehe davon aus, dass der Motortemperaturfühler mit der Zeit
altert und der Widerstand langsam sinkt. Dadurch wird der untere Schwellwert der DFI
für das Notprogramm erreicht. Folglich muß ein zus. Widerstand
in Reihe geschaltet werden (der wird wohl so bei 100-150Ohm liegen).
Leider hab ich keinen neuen Fühler zum Vergleich (kosten in USA so ca. 80Dollar zzgl.
Versand)
Übrigens ist bei der UT gemäß Schaltplan 30Ohm-Widerstand serienmäßig in Reihe
geschaltet. Warum wohl ?
Leider ist man sogar mit dem original Werkstatthandbuch chancenlos.
Da steht überhaupt nichts davon drin. Von einem Notlaufprogramm schon gar nicht.
Die dort beschrieben Messungen hab ich vorher alle durchexerziert ohne den Fehler finden.
Übrigens:Man kann eine UT-DFI 21175-1007 zwar in einer B2 fahren, aber mit der
richtigen DFI 21175-1004 läuft die B2 noch etwas sauberer und das leichte
Konstantfahrruckeln der UT-DFI ist weg. Hab die UT-DFI getestet, die Schwellwerte
für die Notprogramme sind anders etc. Leistungsvorteile gibt es nicht.
Ich würde jedem raten die passende B2-DFI zu fahren.
PS: Wenn jemand die Kennlinie von einem neuen Fühler hätte würde mich die
interessieren.
Letzendlich war mal wieder die DFI in Ordnung und es lag an der Sensorik.
Da ist schon was dran, wenn im Handbuch steht, dass die DFI das letzte Teil ist,
das verdächtigt werden sollte.
Viele Grüße und Danke für die bisherigen Tipps.
Wenn ich den Widerstandswert ermittelt habe gebe ich nochmal Bescheid.
Thomas