Hallo Schnippel ,
ich weiß nicht wie Dein Tacho aufgebaut ist, aber grundsätzlich unterscheidet man bei mechanischen Tachos zwei Arten:
1. der Zählantieb erfolgt über eine Schnecke. Sie ist selbsthemmend. Das bedeutet, dass die Schneckenwelle so weit rausgezogenwerden muss, dass sie nicht mehr in das Zählwerk eingreift. Dann kann man die jeweiligen Zahlenräder von der kleinsten Anzeige ausgehend drehen. Das bedeutet, dass eine ganze Umdrehung der 100m-Anzeige eine weitere Stelle der km-Anzeige verändert. Von dort aus geht es analog weiter. Mit anderen Worten: Es wird ein mühsamer Weg werden, an die 10.000er Werte zu kommen.
2. der Antrieb erfogt über eine Stirnradpaarung, ist also nicht selbsthemmend. Die weitere Verstellung erfolgt wie unter 1. beschrieben.
Sehr häufig wird versucht, nach Abkoppelung des Antriebs mit Hilfe einer Bohrmaschine und eines zylindrischen Gummieinsatzes, das 100m-Rädchen zu drehen. Das funktioniert auch zunächst ganz gut, hat aber den Nachteil, dass zumindest der Rand der 100m-Skala Abriebspuren bekommt. Übertreibt man das ganze, indem die Drehzahl der Bohrmaschine gesteigert wird, greift man in die K...e, denn die Kunstoffskalen werden heiß, verformen sich und Schluss ist für immer, also nicht empfehlenswert, wie ich aus vielen Erfahrungen gelernt habe. Dann sind die Leute zu mir gekommen und haben mir die abenteuerlichsten Geschichten erzählt.
Klartext: es geht nur dann einigermaßen zufriedenstellend, wenn die Achse, um die sich die km-Scheiben drehen, entfernt werden kann. Ob das bei Deinem Tacho zutrifft, weiß ich nicht. So gesehen ist es wohl das kleinere Übel, eine Bohrmaschine am nicht zerlegten Tacho tagelang zum Einsatz zu bringen. Ob das das Ziel sein kann, ist für mich fraglich, schließlich gehe ich davon aus, dass Du Dein Moped behalten möchtest. Und wenn nicht, kann eine Fotodokumentation den Tachowechsel belegen.