An beiden Aussagen ist was dran, jedoch sind an der ersten Feststellung, dass die Mutter wieder komplett hochgeschraubt werden sollte, Zweifel angebracht. Sicher, die Mutter verhindert beim Befüllen des Reifens, dass das Ventil in den Mantel rutscht und hält somit den Schlauch auf Position. Das Problem des Schlauchverziehens liegt aber vielmehr daran, dass mit Neubereifung gleich richtig losgeschrotet wird, bevor die Montageplempe austrocknen konnte - also ein Bedienungsfehler. Ist der Kram ausgetrocknet, wird der Reifen auch bei starkem Beschleunigen nur eine Eigenverformung mitmachen, nicht aber auf der Felge wandern. Tut er es trotzdem, reißt so oder so das Ventil ab. Das ist dann aber auf geringe Maßhaltigkeit zurückzuführen. Sicher, erkennt man das Problem, fährt man zurückhaltender - was aber ist, wenn man mal gerade eine Heizerperiode zurücklegt? Wer schaut nach jedem Kavallierstart auf das Ventil? Das alles gilt sinngemäß für das Bremsen noch eher, weil dort die Beschleunigungen über längere Zeit in einem hohen Bereich liegen können, nur eben negativ sind.
Was den Reifendruck anbelangt, sollte man schon zwischen Diagonal- und Radialreifen unterscheiden. Bei erhöhtem Luftdruck lässt der Radialreifen wesentlich mehr Freiräume zu als ein Diagonalreifen, der seinen Abrollumfang erheblich vergrößern kann. Die Unart des Diagonalreifens, sich mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit aufzustellen, wird durch Erhöhen des Luftdrucks nicht gemindert. Allerdings sind 0,2 bar höherer Druck nicht so gravierend, wie das Unterschreiten um 0,2 bar.