Kawasaki-Z.de

Tag 1
Nachdem es am Samstag morgen noch wie aus Kübeln geregnet hat geht es kurz vor Mittag an den Bodensee nach Arbon meinen Kumpel Jürgen abholen.
Um 12.00 ist Abfahrt. Zuerst geht’s 1h auf der Autobahn Richtung Landquart. Immer nah am Regen vorbei.
Von hier aus geht’s dann über den Wolfgangpass (1631m.ü.M.) nach Davos. Gerade richtig zum warmlaufen.
In Davos geht’s links ab auf den Flüelapass (2383m.ü.M.). Hier oben ist es noch ganz schön frisch. Hat grad noch 12°. Tja…das und das Vibrieren der Honda scheint Jürgen irgendwie zu drücken…*gg*

Nach kurzem Stopp geht’s runter ins Engadin, meine alten Heimat. Das Wetter wird immer besser und die Sonne scheint. Von Susch geht’s bis Zernez das Engadin hoch und dann geht’s ab den Ofenpass (2149m.ü.M.) besteigen. Oben angekommen bekommen wir das grinsen fast nicht mehr weg. Kein Verkehr und einfach nur geil….

In Sta. Maria machen wir dann Kaffe- und P-Pause um uns für den Umbrail (2501m.ü.M.)zu rüsten.
Die ersten paar km sind noch geteert. Aber dann geht’s für ca. 3km über unbefestigte Strasse. Ist aber absolut Z-tauglich. Keine Schlaglöcher und nichts ausgewaschen…..einfach piano piano fahren.

Oben angekommen geht’s direkt bei Kehre Nr. 12 in den Stelvio / Stilvserjoch (2758m.ü.M.). Was für eine Aussicht. So was muss jeder Biker mal erlebt haben.

Sehr schöne Gegend

...

Gemütlich geht’s die Spitzkehren runter, durch unbeleuchtete Gallerien über Bormio, Tirano und Bianzone ins Veltlin in unser Häuschen.
Tagesziel ist nach 290km, fünf Pässen und 3750 Steigungsmetern um 18.30 erreicht und das erste Bier zischt die Kehle runter. Etwas Fleisch muss dann auch auf den Grill und so lassen wir den Tag ausklingen.

Tag 2
Nach ausgiebigem Frühstück wird gepackt und um 9.30 gilt es die nächsten Pässe zu erklimmen.
Ab Tresenda führt die Strasse durch Kastanienwälder den Aprica (1176m.ü.M) und dann denn Passo del Tonale (1883m.ü.M.) ins norditalienische Skigebiet hoch. Was für ein Wechsel. In 1 1/2h von Mediteranem- ins Gebirgsklima…

Bis zum Mendelpass (1363m.ü.M.) gilt es unbedingt auf der eigenen Fahrbahnseite zu bleiben. Die Italos fliegen hier tief mit ihren Duper-Bombern R1 und so.
Oberhalb vom Lago di Sta. Giustina, haben wir unsere erste Kaffe-Pause eingelegt. Dann geht’s weiter Richtung Bozen runter. Traumhafte Aussicht über das Südtirol verleitet zum gemütlichen dahin krusen.

Diesmal hatten wir fast keinen Verkehr durch Bozen und sind schnell auf der Strasse ins Sarentina Tal.

Auf dem Weg zum Panser Joch (2211m.ü.M.) gibt’s endlich wieder mal was zu essen und ca. 1h Pause.
Das Panser Joch runter kommt man in Sterzing an und schon geht’s den nächsten Pass wieder hoch…….immer den braunen Tafeln nach zum Jaufen Pass (2099m.ü.M) und wieder runter nach S. Loenardo.

Hier wird getankt und jetzt kommt meiner Meinung nach der schärfste Pass. Das Timmels Joch (2474m.ü.M.). Genuss pur.! Hier bleibt kein Auge trocken und die Fliegen müssen oben von den Zähnen gekratzt werden……falls man kein Schaf mit nimmt.!
Die Angstnippel an den Reifen sind auf jeden Fall weg.!!

Nach einer weiteren Pause geht’s runter bis zur italy-ösi Grenze und gleich auf der Ösi-Seite ist Maut fällig. 11 euro pro Motorrad. Hin und zurück sind’s dann nur 13 euro. Also wen‘s noch juckt im Handgelenk…
Wir fahren aber weiter über Sölden nach Ötz. Die Arme werden langsam lang und die fünf Buchstaben machen sich auch bemerkbar.
Tagesziel ist nach 364km, sechs Pässen und ca. 4800 Steigungsmetern um 17.30 erreicht. Die Sauna ruft und das erste Bierchen zischt runter. Nach einem leckeren Nachtessen fallen wir halb tod um 22 Uhr in die Federn.
Das Hotel Post in Ötz ist wirklich zu empfehlen.

Tag 3
Nach dem Frühstück fahren wir nach Imst wo uns das Hahnten Joch (1897mü.M.) erwartet.

Landschaftlich und Strassentechnisch auch ein Traum.

...

Im Lechtal angekommen geht’s ausnahmsweise mal wieder über eine breit ausgebaute Strasse mit langezogenen Kurven. Aber aufgepasst! Die Gendarmerie ist immer unterwegs.

In Warth geht’s rechts weg über den Hochtannenberg Pass (1679m.ü.M.) nach Au. Diesmal schaffen wir es sogar am Radarkasten vorbei ohne geblitzt zu werden(das ist eine andere lustige Geschichte vom letzten Jahr).

Den letzten Pass geniessen wir in vollen Zügen. Das Furka Joch (1760m.ü.M.) gehört auch sonst zu unserem beliebten Revier.
Auf der Passhöhe gibt’s die letzte Kaffepause. Treffpunkt für Motorradfahrer aus ganz Europa.

Unten im Rheintal geht’s dann die letzte halbe Stunde über die Autobahn nach Hause.

Tagesziel nach 250km und 3 Pässen um ca. 14 Uhr erreicht.

Was für ein geiles Wochenende…!!!!!!!!!

Fazit:

Ich brauche für 900km gutes Wetter, gute Stimmung und viiiieeeel Freude an Kurven, Kurven und nochmals Kurven.

Ca. 50l Spritz und ca. 0,3l Öl

Wir waren zügig unterwegs aber immer so dass man die Gegend noch geniessen und unzählige Pics schiessen konnte.
Unsere alten Z-Motoren sind einfach ein Traum was Drehmoment und Durchzug angeht!

So das war‘s von meiner Seite aus und viel Spass beim Nachfahren.

Gruss aus der Schweiz
Dani

Für mich ein Bischen Weit komme aus dem Norden der Republik