Hi Achimus, da muss ich mich doch noch mal melden. Denn dann hätte ich ja im Z-Doc 1 teilweise für die Z1-900 was falsches dargelegt. Kann natürlich passiert sein, da ich nie eine Z1 hatte ,nur eine 900A4 und ich die auch immer nur nach dem deutschen Z 1000A1 WHB vorgegangen bin. Aber soetwas lässt mir keine Ruhe,zumal ich alles mögliche vorher ausprobiert und nachgelesen habe. Und daher habe ich mich heute noch einmal eingelesen und möchte dir daher teilweise widersprechen. Ich glaube beide Varianten sind möglich, und zwar für alle Motorvarianten des Grundmotors Z1-900-1000A.
Natürlich hast du Recht, im englischen WHB Z1A 1972 und Z900A4 1976 steht es so drin wie du es sagst.
Aber warum sollte die von mir beschriebene Vorgehensweise nach WHB Z1000A1 für die Z1 und 900 Modelle nicht gelten ?
Nach den Part Catalogen und auch nach KIC sind von 72 bis 81 , also von der Z1A bis zur Z1000 (mit Ausnahme der MKII undST) alle Nockenwellen und Nockenwellenzahnräder gleich. Somit auch die Grundkreise und Nockenwellenrampen, Steuerzeiten, Ventilhübe usw..
Und die Literatur sagt im Web Folgendes:
"Zum Nockengrundkreis :
Ist der kreisförmig ausgeführte Bereich einer Nockenwelle,bei dem kein Ventilhub stattfindet. Würde man die Nockenerhebung entfernen, bliebe ein vollständiger Kreisdurchmesser übrig. Betrachtet man eine Nockenwelle von der Querseite, so bildet der Grundkreis in der Regel mehr alsd ie Hälfte der Nockenkontur.
Zum Ventilspiel:
Bei Motoren mit mechanischen Ventilspielausgleich darf bei Durchlaufen des Nockengrundkreises kein Kontakt zwischen Nockenwelle und Ventil stattfinden. Das vorgeschriebene Ventilspiel soll diesen Sicherheitsabstand gewährleisten."
Ich habe soeben an einer Nockenwellewelle Z1000A1 den Grundkreis kontrolliert und die obige Aussage trifft auch auf die Z1-1000 zu. Siehe Foto. Ca. 180 Grad vermutlich noch etwas mehr ist kreisrund. Also dürfte der Ventilspielabstand innerhalb der 180 Grad dieses Grundkreises überall gleich sein. Somit ist es egal, ob man nach der (deiner) Methode der Z1A / Z900A4 oder der späteren im WHB der Z1000A1 beschriebenen Art und Weise vorgeht.
Ist das Ventilspiel innerhalb des unteren 180 Grad Grundkreises nicht gleich, so könnte dies meines Erachtens auf eine verschlissene Nockenwelle hindeuten, da sicherlich der Grundkreis im direkten Anschluss an die Nockenerhebung (Rampe) wegen der Trägheit der Ventile und den "Schleifkräften" mehr abgenutzt wird als an der 180 Grad von der Nockenspitze entfernten Seite. So würden sich auch die von unserem Z Freund bei den beiden Varianten gemessenen Unterschiede im Ventilspiel erklären. Oder er hat schlichtweg die Nockenwelle schon bis in den "Anfahrbereich" der Nockeerhebung gedreht.
Jetzt kann man sicherlich noch darüber streiten, ob es besser ist an der direkt der Nockespitze gegenüberliegenden Seite zu messen oder nicht (So wie du es machst). Denn hier müsste der Verschleiß am geringsten sein. Dann würde man hier das Spiel sicherlich am besten messen und justieren können. Was aber dazu führt, dass im Bereich rechts und links bis zu 90 Grad unter Umständen ein höheres Ventilspiel ansteht. Würde man dann das größt mögliche Ventilspiel untenin der Mitte haben, könnte es seitlich schon wieder ausserhalb der Toleranz liegen und zu groß sein. Daher dürfte es am besten sein, man bewegt sich immer in der Mitte um 0,10 bis 0,12 mm.
Insgesamt stimme ich dir zu. Die Vorgehensweise nach dem WHB Z1-900 macht Sinn. Aber warum hat KAWA das dann geändert ? Werden wir wohl nicht rausbekommen. Oder nur, weil es für die Mechanikus leichter zu erklären ist. Denn nicht jeder weiß vielleicht wo oben ist. Denn das Ventil steht ja nicht senkrecht im Zylinderkopf, sondern etws schräg. Daher wäre oben nicht oben, sondern etwas geneigt
.Und eine Markierung zur Dichtfläche auszurichten kann vermutlich jeder noch so ungescheite Mechaniker
Ich werde das wohl noch einmal für die nächste Doc Auflage aufarbeiten und am Motor kontrollieren.
Von dem Z750 Motor weis ich aber, dass noch ganz andere Dinge von der Stellung zum Ventilspielmessen möglich sind. Gräuselig.
Ich hoffe,ich liege mit meinen Erklärungen jetzt nicht völlig daneben, lass mich aber gerne unterrichten, da ich immer noch gerne dazu lerne.
Hier noch einmal die Bilder
Foto . mit dem gesamten Grundkreis
Zeichnung. das dicke Schwarze ist der Grundkreis, in dem das Ventilspiel gleich sein müsste. Ist also m.E.egal, ob die Nockenspitze nach oben zeigt oder zur Seite (wenn mit den Markierungen auf dem Steuerkettenzahnrad gearbeitet wird.)
Jetzt bin ich mal gespannt, was ich wieder lostrete bzw. verzapft habe.
Anmerkung... lasst bitte mal die kleinen Zeichungen mit dem OT ausser Betracht, die haben da nichts zu beizutragen.
Gruß
Gisi