Es hält mich jetzt nichts mehr zurück. Ich muß meinen Senf dazugeben, sonst kann ich nicht pennen. Ich nehme von den unterschiedlichen Kommentaren Teile heraus, ohne auf den jeweiligen Verfasser einzugehen.
1. Pro Umdrehung wird ein Volumen x gefördert
2. Drehzahl mal Volumen = Fördermenge (in ltr./min.)
3. Korrekturfaktoren: Temperatur, Verschmutzungsgrad, Bohrkaliber
Daraus folgt: Mit steigender Drehzahl steigt die Fördermenge, ziemlich linear. Mit steigender Drehzahl sinken Leckverluste, deshalb leicht progressive Förder-Kennlinie. Es steigt natürlich auch der Druck in Abhängigkeit von Drehzahl und Viskosität, also sinkender Druck bei konstanter Drehzahl und höherer Temperatur.
Rollenlager und Nadellager sind auf die Ölmenge angewiesen, (sie sind ausserdem wenig temperaturempfindlich) Gleitlager auf kalibrierten Druck. Deswegen kann zu hoher Druck bei Gleitlagern auch mal nicht sinnvoll sein. Der Druck ist es, der einen tragfähigen Schmierkeil bildet. Den hat er bei den 900er u. 1000er Motoren in den Nockenlagern sicherzustellen. Von wo kommt der Druck? Von unten. Die Nocken müssen sich aber hauptsächlich an der oberen Lagerhälfte abstützen. Deshalb werden die Ringkanäle gefertigt. Da mit zunehmender Temperatur der Druck sinkt, gibt es nur zwei Möglichkeiten, das zu kompensieren. Entweder man erhöht die Fördermenge oder man senkt die Temperatur. Meist lässt sich das nicht voneinander trennen.
Also: Eine Pumpe mit höherer Förderleistung sichert hinreichenden Druck und sorgt gleichzeitig für bessere Kühlung durch schnelleren Umsatz.
Das hat aber auch Nachteile: Eine höhere Antriebsleistung ist erforderlich, eine Sicherung gegen zu hohen Druck muß funktionsfähig sein. Übrigens, gefiltert wird in der Regel von aussen nach innen. Nun stelle man sich vor, der Motor ist kalt, das Öl zäh, der Drehzahlanstieg schießt von Anlassdrehzahl auf 3000min^-1 hoch. Ohne bypass sähe das Filterelement ziemlich verknautscht aus.
Letzendlich möchte ich ein schon erwähntes Argument bekräftigen. Eine Regelung muß nicht durch ein separates Ventil erfolgen. Viel preiswerter und für die meisten Fälle ausreichend ist eine sog. Kaliberregelung, sprich freie Querschnittsfläche, durch die das Öl durchmuss.
Darüber gibt es noch viel zu sagen, was aber den momentanen Rahmen sprengt. Ich denke dabei primär an Ölkühler, die alle Überlegungen übern Haufen werfen können.
Fazit: Ölpumpen für größere Förderleistungen können sich positiv auswirken, sie kosten aber auch einiges und erfordern eine höhere Antriebsleistung. Jeder von uns sollte selber entscheiden, wie weit er seinen Geldbeutel und die Öltemperatur belasten will.